„Aufstehen“ – hoffentlich länger als die Räterepubliken

Bevor „Aufstehen“, was zu befürchten ist, nicht Opfer seines eigenen Erfolgs wird, der so kurzlebig wie die Räterepubliken, die nach dem 1. Weltkrieg ausgerufen wurden, ausfallen könnte, darf die „Bewegung“, die immerhin schon über 100.000 Kämpfer umfasst, stolz darauf sein, behaupten zu können, dass sie ihn doch haben, den Humor, der ihnen von den Konservativen abgesprochen wird, und das sogar in einem Buch. Das alleine reicht „Aufstehen“ natürlich nicht, aber vorerst hat die „Bewegung“ außer einem Führer, den sich, von den Rechten mal abgesehen, alle wünschen, sowie der Anmeldeseite, wo man ankreuzen kann, welche Themen einen am Herzen liegen, nicht viel zu bieten. Das, so hoffe ich, wird sich aber bald ändern, den lt. Aussage Volmers soll es Onlinediskussionsrunden geben, in der jeder Vorschläge, wie die Politik aussehen soll, machen kann. Seine Hoffnung ist, dass die Abgeordneten der Parteien, die „Aufstehen“ erreichen will, dadurch Anregungen, wie sie die Politik besser gestalten können, erhalten. In diesem Sinne wäre „Aufstehen“ eine große Lobbyorganisation, die im Gegensatz zu den hunderten, die in Berlin für die Zwecke ihrer Klienten bei den Parteien werben, ultra-transparent sein würde. Durchsichtiger ginge es dann wirklich nicht mehr. Die Frage ist nur, ob sich die Mitglieder der „Bewegung“ damit zufriedengeben, ein „Oberparteiprogramm“, mit dem SPD, Grüne und Linke leben können, zu schreiben. Wer Thesen und Pläne zu Papier bringt bzw. sie in Netz stellt, der möchte, dass diese auch umgesetzt werden, so dass sich die Arbeit wahrscheinlich nicht nur auf das Produzieren von Text beschränkt, sondern dieser auch an den Mann gebracht werden muss, sprich „Aufstehen“ in die Parteien gehen muss, um dort deren Mitglieder von seinen Ideen zu überzeugen. Da keiner der heute anwesenden Protagonisten eine Vorstellung zu haben scheint, wie es nach der Einigung auf einen Plan weitergehen soll, ist dann wohl „Learning by Doing“ angesagt – man wird viel probieren müssen. Am Ende könnte nur noch eine Partei stehen – ein Albtraum für Nahles und Co.
Werde ich doch noch ein Oppelner? Mein vollmundiges Gedöns, im Falle der Zahlung von Reparationen an die Polen nach Oppeln „zurückkehren“ zu wollen, könnte mir zum Verhängnis werden, denn Polens Außenminister hat verkündet, man prüfe wirklich, ob Deutschland zu zahlen hat. Die Summe ist immens hatte. Es geht um 730 Milliarden Euro. Wenn man bedenkt, dass in Nachkriegspolen „nur“ Warschau und Danzig (wobei Danzig gar nicht zu Polen in seinen Grenzen von 1939 gehörte) schwer zerstört waren, ist diese Summe entschieden zu hoch. Gehen die Polen nicht runter, wird es doch nichts mit meinem Umzug.

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