„Anschluss“ – die einen wollen ihn, andere nicht

Bomben für den „Anschluss“, also bis sich keiner mehr findet, der die abtrünnigen Republiken im Osten der Ukraine führen kann oder will, so dass Russland nichts anderes übrigbleibt, als das Kommando zu übernehmen? Nichts genaues weiß man nicht, auch wenn lt. Colonel Cassad die „Silowiki“ bereits die Täter, die für das Attentat, bei dem der Führer der „Republik Donezk“ , Sachartschenkos, getötet wurde, verantwortlich sein sollen, in einem Auto gefasst haben. Wegen der Festnahmen ist für ihn bereits klar, dass die Ukrainer hinter dem Anschlag stehen. Da weitere Anschläge folgen werden, muss sich der Kreml eine Strategie ausdenken, wie er den „Anschluss“, der vermutlich weitere Sanktionen nach sich ziehen würde, verhindern kann, ohne seinen Einfluss in der Region zu verlieren. Nach den Schwierigkeiten, die die Westdeutschen im Augenblick mit ihrem „Anschluss“ haben, würden sie sich im Kreml sehnen – nicht Kohls uneingelöstes Versprechen der blühenden Landschaften (das Blühen beschränkt sich leider nur auf wenige Oasen, die vor der großen Dürre noch als Leuchttürme gegolten haben) bringt viele Ostdeutsche auf, sondern „Merkels Flüchtlinge“, speziell wenn diese sich schwerer Straftaten schuldig gemacht haben sollen. Wenn dem so ist bzw. das der Fall sein könnte, scheinen die Rechten zu wissen, dass dies der beste Zeitpunkt ist, die Leute zu animieren, gegen die Migranten ins Feld zu ziehen. Das Schlimme ist, dass sie damit in Chemnitz Erfolg haben, da angesichts des Strafregisters, das einer der Verdächtigen angesammelt haben soll, sie sich in ihrer abschätzigen Meinung über Asylbewerber nicht nur bestätigt fühlen dürfen, sondern auch behaupten können, ohne ihren Protest wären die Informationen über die beiden sicherlich nicht an die Öffentlichkeit gekommen, da sich niemand für diese interessiert hätte. Müssen die Justizbehörden, da die Zahl derer, die unterscheiden, ob ein Deutscher oder ein Asylbewerber eine Straftat begeht, sehr hoch zu sein scheint, nicht schneller reagieren, um Aufmärsche wie jenen in Chemnitz zu verhindern? Eine Pressekonferenz, auf der die Polizei die Bürger informiert, was sich am Sonnabend abgespielt hat, hat es meines Wissens am Sonntag nicht gegeben. Am Montag war dann oft das beschönigende Wort „Selbstjustiz“ zu hören und zu lesen. Diesmal hat man, nicht wie sonst, wenn über die Ausländerfeindlichkeit im Osten berichtet wird, klugerweise darauf verzichtet hat, Leute, die bei ausländischen Tatverdächtigen auf die Straße gehen, während sie bei einem deutschen die Tat nur zur Kenntnis nehmen, als rassistisch zu bezeichnen bzw. sie der Abneigung Fremder zu bezichtigen. Da viele das Gefühl zu haben scheinen, die Behörden würden in Fällen wie dem von Chemnitz versuchen, Dingen, die ihnen unangenehm sind, zu verheimlichen, bleibt den Behörden, soweit es ihnen möglich ist, in Zukunft nichts weiter übrig, als die Bevölkerung kontinuierlich über die Ermittlungen zu informieren. Dass der Spiegel seinen Rechercheapparat auch diesmal nicht vergeblich angeworfen hat, spricht nicht für die Beamten, sondern bestätigt eher die Anhänger der Verschleierungstheorie. Ob sich der Spiegel aber mit einem Cover, aus dessen Design nur geschlussfolgert werden kann, Sachsen müsse schon halb nazistisch sein, einen Gefallen erwiesen hat, wage ich zu bezweifeln. Das werden die Sachsen, denen wir den „Anschluss“ verdanken, nicht auf sich sitzen lassen. Es würde mich nicht wundern, sollte es den Hamburger so wie der Sun, die in Liverpool wegen ihre Berichterstattung über die Hillborough-Katastrophe nicht gelesen wird, ergehen. Das wäre ganz im Sinne des Mannes, der für den „Anschluss“ gesorgt hat.

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