Ab in den Konsum, auch wegen der Grünen

„Die Revolution frisst ihre eigenen Kinder“ – gerade einmal ein bisschen mehr als ein Jahr im Amt, sind die Grünen im Begriff, ihre eigene Klientel ärmer zu machen, denn statt Bio heißt es nun Konsum, der in der DDR keinen guten Ruf hatte, und das nicht ganz zu unrecht, wie der Spruch „wieder einer tot durch Konsumbrot“, der flott über die Lippen ging (und natürlich noch geht), zeigt. Natürlich hat der jetzige Konsum nichts mit dem alten zu tun – zu dem ging man wegen der Konsummarken, die man sammelte, um sie am Jahresende in ein Heft zu kleben, das bei der Verkaufsstelle, wo man angemeldet war, vorgelegt wurde, um sich ein Teil des Geldes, was man dort ausgegeben hat, zurückzuholen. Wenn sich der Blog richtig erinnert, konnten das mehr als 50 Mark sein. Nur eines verbindet die beiden noch – weil sie vollgepackt mit Ware sind, geht es auch in den neuen Läden recht gemütlich zu. Wegen der Lage in den Innenstädten, wo Aldi und Co. kaum zu finden sind, bleibt den Genossenschaftern wohl auch nichts anderes übrig, als die Produkte bis zur Decke zu stapeln. Im Biomarkt ist das natürlich ganz anderes – der ist nicht nur wegen seiner Produkte, sondern auch seiner Großzügigkeit attraktiv. Da überholt man jemanden im Gang, während man sich im Konsum an einer Person vorbeischlängelt. Geschicklichkeit ist da gefragt. Im Gegensatz zu den Bioladen, in denen man sich voll dem Angebot widmen kann, muss man beim Suchen in den kleinen Lebensmittelgeschäften auch den Verkehr im Auge behalten. Vermutlich kann es ganz schon anstrengend sein, unter solchen Bedingungen zu shoppen. Jedoch hat Größe ihren Preis, der ziemlich abrupt vielen nun zu hoch zu sein scheint, denn anders lässt sich die Krise, in der Bio steckt, nicht erklären. Ein Unternehmen hat nun ein Schutzschirmverfahren beantragt. Die Grünen, die angetreten sind, aus uns Konsumenten zu machen, die nur Gemüse, das nie mit chemischen Dünger in Berührung kam, sowie Eier von Hühnern, die draußen herumlaufen, essen, haben es in einem Jahr geschafft, dass die Menschen nun wieder bereitwillig Produkte der Massenproduzenten, über die gesagt wird, die Art und Weise, wie sie produziert werden, würde der Umwelt schaden, kaufen. Um den Trend gegen Bio zu stoppen, bräuchten wir wohl Louis de Funès, der einen Lebensmittelbetrüger, der vor nichts zurückschreckt, entlarvt. Bio scheint so tot wie das Konsumbrot zu sein.

PS: Wie sehr das Land LNG in der Umweltpolitik zurückwirft, zeigt Norwegen, wo die erste Verladestation klimaneutral arbeiten soll – statt vor Ort mit Gasturbinen den Strom für die Verflüssigung zu produzieren, soll das mit Strom aus dem Netz geschehen. Angesichts der langen Charter der Schiffe, die die Flüssigkeit wieder in Gas umwandeln, ist das hier nicht geplant.

Dieser Beitrag wurde unter Allgemein veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert