Ist Hawkings Einschätzung vom Ende doch nicht ganz falsch?

Als vor knapp zwei Wochen Hawkings mit seiner These, die Menschheit habe noch 100 Jahre, die Erde zu verlassen, um ihr Überleben zu sichern, versucht hat, uns mal wieder aus dem Tiefschlaf zu wecken, haben etliche Kommentatoren dies als völlig abwegig abgetan. Dass ab heute neben der Frage, ob es den Ingenieuren gelingen wird, ein Raumschiff zu konstruieren, das in 20 Jahren einen Planeten, der Leben ermöglicht, erreichen kann, sich noch ein Problem aufgetan hat, wonach sich Männer, die mit ihren Familien in den Urlaub fahren, vor jedem Antritt sehnen, macht die Sache nicht unbedingt leichter – es könnte nämlich gut sein, dass die Auserwählten die Erde ohne Gepäck verlassen müssen, denn ausgerechnet in einen Bunker, von dem es geheißen hat, nichts könne in diesen wegen des Permafrostbodens auf Spitzbergen eindringen, ist Wasser eingesickert. Was dort gelagert wird? Bei 18 Grad Minus, die dort jahrein und jahraus herrschen, kann es sich nur um Verderbliches handeln. Und in der Tat – um auf nichts verzichten zu müssen, haben Wissenschaftler beschlossen, die Samen aller Nutzpflanzen in der Arktis zu lagern. Glücklicherweise friert es da oben noch ab und an, denn sonst hätte es das Wasser, das im Eingangsbereich zu Eis gefroren war, bis in die Lagerräume geschafft. Wenn es mit dem Klimawandel so rasant weitergeht, ist das Jahr nicht mehr fern, in dem die Kisten mit den Samen in Eis eingehüllt sind. Dann müssen sich die Forscher mit Presslufthämmern ihren Weg nach unten bahnen. (Das erinnert mich an einen Film, in dem Luis de Funès, der 1905 in der Arktis erfror, wieder aufgetaut wurde. Um ihn nicht zu schocken, hat man zu Hause so getan, als sei die Zeit stehengeblieben. Vor knapp 60 Jahren hat man vom Klimawandel noch nichts gewusst. Wäre jetzt Drehtermin, müsste Funès während der Dreharbeiten ständig sagen, wie unerträglich heiß der Sommer sei und er eine solche Hitze noch nicht erlebt habe.) Das schon jetzt Schreckensszenarien, von denen man geglaubt hat, sie würden ersten in zwanzig oder dreißig Jahren auftreten, spricht für Hawkings Einschätzung, dass sich alles viel schneller als vorhergesagt verschlechtern könnte. Und wenn die Hiobsbotschaften sich häufen (heute ist u. a. auch zu lesen, die Arktis würde immer grüner werden), wird sich auch unser Lebensstil rasant ändern.

Es gibt aber auch Hoffnung – so hat, wie ich gerade lese, Italien beschlossen, eine Impfpflicht für Kinder einzuführen, und das gleich gegen 12 Krankheiten. Leider hat SpiegelOnline nicht alle Leiden aufgezählt. Ich bekomme die zwölf jedenfalls nicht zusammen. Assange hat es heute endgültig geschafft, alleiniger Aussitzer-König zu sein. Bis jetzt hat er sich diesen Titel mit Kohl teilen müssen. Die Schweden lassen ihre Anklage fallen. Weil er vor fünf Jahren nicht vor Gericht erschienen ist, verfolgen ihn die Briten noch. Vermutlich gehört das zu den Vergehen, die nie verjähren.

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