Das hilft nur Assad – dank Trump hat er bald bessere Flugzeuge

47,2 Millionen Euro gegen 6 Mig-23, die mindestens 32 Jahre und älter sein müssen, da 1985 deren Fertigung eingestellt wurde – sinnloser kann man Geld nicht verschwenden, zumal auch noch Assad, den Trump mit dieser Aktion zu Räson bringen wollte, Nutznießer dieser Vernichtungsorgie ist, denn nun bleibt den Russen nichts anderes übrig bleibt, als die zerbombten Flugzeuge durch neue Modelle zu ersetzen. Ein Vergeltungsschlag, der den Syrern hilft, ihre Luftwaffe zu modernisieren. Da die beiden Bahnen noch intakt sein sollen, könnten die Russen schon heute neues Gerät in die Hangars stellen. Learning by Doing hieße es dann für die Piloten. (Der Verweis auf das Radfahren, das man angeblich nicht verlernen kann, scheint mir in diesem Fall nicht angebracht zu sein.) Ausgerechnet der Superkapitalist Trump ist für dieses hundsmiserable Geschäft verantwortlich. (Mao hätte vor Freude gleich mehrmals den Yangtze durchschwommen, wenn er das hätte erleben dürfen.) Der Mann, der angeblich so gut mit den Moneten umgehen kann, rammt die Kohle auf Nimmerwiedersehen in den kargen syrischen Boden. Und während man beim Krieg gegen den Irak noch live dabei sein konnte, gibt es von diesem Angriff überhaupt keine Bilder. Der Fernsehprofi Trump muss geahnt haben, dass mit Aufnahmen nicht viel Staat zu machen sein würde. Unter diesen Umständen ist es besser, wenn die Wähler nichts zu sehen bekommen. Was ist, wenn die syrischen Regierungstruppen nicht für den Gasangriff, aufgrund dessen sich Trump veranlasst sah, Assad eine Lektion zu erteilen, verantwortlich sind? Lt. Lüders deuten allen Indizien bei einem Angriff, bei dem 2013 noch viel mehr Tote zu beklagen waren, auf Al-Nusra und den türkischen Geheimdienst. Damals sollen US-Geheimdienste Obama geraten haben, nicht anzugreifen. Wegen der von ihm in die Welt gesetzten roten Linie, die Assad angeblich überschreiten haben soll, hat dessen Entscheidung, die Sache auszusitzen, ihm schwer geschadet. Trump ist von einem ganz anderen Kaliber – der schlägt zu, wenn es ihm hilft, sein Ansehen zu steigern. Einschätzungen der Dienste interessieren da nicht. Am Ende fragt keiner, ob das Verhalten gerechtfertigt sei bzw. ob sich die Sache doch anders gedacht abgespielt haben könnte. Damit liegt er goldrichtig – angesichts der überwältigenden Zustimmung, die ihm für sein schnelles Handeln zuteil wird, ist es höchst unwahrscheinlich, dass ihm Erkenntnisse, die dessen Entscheidung nicht rechtfertigen, schaden könnten. Schließlich leben wir in der Trump-Welt, in der man nur Erfolg haben kann, wenn man die Meinungen möglichst vieler Menschen bedient. Die Ironie der Geschichte ist, dass ausgerechnet jene, die ihm vorgeworfen haben, er würde den Leuten nach dem Mund reden, ihm zustimmen. Dreimal darf man raten, wann seine Gegner schwach werden. Natürlich wenn es gegen Assad und Putin geht.

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