Star Wars – schade, dass es nicht weitergeht

Warnung an alle unbedarften Kinogänger, denen die beiden Hauptakteure so gut gefallen, dass sie diese im nächsten Star Wars Film unbedingt wiedersehen wollen – was die Protagonisten als Happyend empfinden, habe ich als frustrierend empfunden. Nach 133 Minuten kurzweiliger Unterhaltung vor den Kopf gestoßen zu werden, ist ärgerlich. Da es sich, wie im Netz zu erfahren ist, um einen Episodenfilm handelt, hätte ich vorher wissen können, dass es keine Happyend-Garantie gibt. Jedenfalls nicht für den Zuschauer. So bleibt die durch das Weltall düsende Jyn Erso als Abbild Katniss Everdeens, die, wenn die Trailer nicht lügen (ich kenne keinen der Tribute auf Panem Filme), immer noch mit Pfeil und Bogen auf der Leinwand unterwegs ist, in Erinnerung. Angesichts der Möglichkeiten, die der Plot bietet, hätte Jyn, der von Geburts wegen die Abenteuer zu bestehen hat, in einer Fortsetzung Karriere machen und sich zu einer Feministin entwickeln können. Das bleibt ihr in „Rogue One“ wegen einer Waffe, mit der man ganze Planeten vernichten kann und darum außer Gefecht gesetzt werden muss, verwehrt. Star Wars bleibt also ein Film für Männer und Kinder. Wer seine Sprösslinge in den Film nimmt, macht alles richtig, denn im Gegensatz zu einem Besuch eines Fußballspiels, wo schon mal Ausdrücke fallen, die man zu Hause nicht hört, wird hier gepflegtes Deutsch gesprochen (die Originalversion ist bestimmt auch „Fuck“ frei). Und da auch nicht geflucht und gejammert wird, scheint mir der Film bestens geeignet zu sein, ein Kind auf das Leben vorzubereiten. (In Star Wars gehen die Helden, wenn sie wissen, sie müssen sterben, nicht schreiend und ekstatisch in den Tod, sondern mit Würde.) Natürlich kämpft das Gute wieder gegen das Böse, jedoch nicht, wie man annehmen könnte, auf eine Weise, die meiner Generation verschlossen bleiben wird, sondern so, wie wir es aus dem Fernsehen kennen. In puncto Waffen haben sie die Macher nichts Neues einfallen lassen. (Da geht Disney geht es so wie Apple, die nur noch das Innenleben ihre Geräte verändern.) Womit ich wieder am Ende des Films wäre, denn eine Fortsetzung, die daran anknüpft, würden den Autoren ermöglichen, die Actionszenen auf ein Mindestmaß zu reduzieren. Der Kreislauf des ewig Gleichen wäre gestoppt. Cyberware, wie jenen, die die Russen angeblich gegen Clinton geführt haben, heißt das Zauberwort, das der Serie neues Leben einhauchen könnte. Dieser bietet sich nahezu an. Sollten die Zuschauer diesem überdrüssig werden, bleibt immer noch die Möglichkeit, wieder die Raumschiffe aufeinanderzujagen.

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