Syrien – zerstrittener kann man gar nicht sein

Totgeglaubte leben länger, jedoch wenn dieser aufersteht, so wie es mit Putin am Sonntag geschehen ist, kann es durchaus passieren, dass diese Person schneller die Macht verliert, als man sich vorstellen kann. Aber bevor hiesige Politiker sich Hoffnung machen – der große Knall kommt, wenn überhaupt, in Russland erst, wenn Putin abtritt bzw. er nicht mehr antreten darf. Da schon jetzt Zweifel aufkommen, ob Merkel die Wahl im nächsten Jahr gewinnen wird, braucht es sehr viel Phantasie, sie sich als Kanzlerkandidatin für die Wahl im Jahr 2021 vorzustellen. Putin wird Merkel also überleben. Er darf sich heute schon darauf freuen, in den restlichen 3 Jahren seiner Amtszeit sie nicht mehr treffen zu müssen. Und da weder Hillary noch Donald wiedergewählt werden (es müsste nicht mit rechten Dingen zugehen, wenn in einem mit Talenten gesegneten Land sich niemand fände, der einen/eine Mitsiebziger(in) aus dem Amt befördert), stehen die Aussichten recht gut, dass dann die Super- und „Regionalmacht“ zu einander finden werden. Es heißt, sich in Geduld zu üben. Vermutlich ist bis dahin aber Syrien derart zerstört, dass es dort unmöglich ist, weiter Krieg zu führen. Dass ausgerechnet während des Waffenstillstandes der Clinch zwischen den USA und Russland seinen bisherigen Höhepunkt erreicht hat (natürlich ginge es noch schlimmer), war wirklich nicht zu erwarten. Am Sonnabend haben die Amerikaner versehentlich 60 Soldaten getötet, worauf die Russen, die der Meinung sind, das Ziel habe man nicht verfehlen können, im Weltsicherheitsrat ihre Sicht der Dinge dargelegt haben, was die amerikanische Gesandte aber nicht zur Kenntnis nehmen konnte, da sie Interviews gegeben hat, was der russische Delegierte dann auch zu tun pflegte, als die Amerikanerin dran war. Das hat fast Chruschtschowsches Niveau. Selbst in Zeiten, in denen man zusammenhalten muss, schenken die beiden sich nichts. Da einen Tag vorher amerikanische Soldaten vor verbündeten Milizen, die ihrer Unterstützer und Helfer als Kreuzfahrer bezeichneten, fliehen mussten, haben die Russen die Theorie aufgestellt, Assads Soldaten seien getötet worden, um sich bei den Milizen beliebt zu machen. Dass heute nun Versorgungsfahrzeuge zerstört und deren Fahrer ihr Leben lassen mussten, ist angesichts der Logik des Konflikts nur folgerichtig. Während die Amerikaner so tun, als seien die Russen dran schuld, bestreiten diese, den Angriff durchgeführt zu haben. Da lt. eines pensionierten Generals es möglich sein soll, genau zu bestimmen, wenn eine Gewehrkugel wohin geschossen wurde, nachzuweisen (bei Illlner hat er dies herausposaunt), sollte es den USA nicht schwerfallen, den Nachweis zu führen, welche Maschinen bzw. Piloten dafür verantwortlich sind. So genau will man es dann doch nicht wissen. Den Medien reicht es, wenn sie es schaffen, derartige Ereignisse mit den Russen in Verbindung zu bringen. So dümpelt der Krieg weiter vor sich hin.

Dieser Beitrag wurde unter Allgemein veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert