Hillary und Adolf – ein ungleiches Paar

Müssen Sie, wenn von Hillary die Rede ist, jetzt auch immer an Adolf Hennecke denken? Was, Sie kennen den anderen Adolf nicht? Dann können Sie sich glücklich schätzen, nicht von ihm geplagt zu werden. Damit dies nicht so bleibt, kläre ich Sie über diesen Mann auf – Hennecke wurde zum Vorzeigearbeiter, weil er sich hat überreden lassen, im Jahr 1948 die Norm der Steinkohlehauer um 375 Prozent zu überbieten. Fortan galt er bis zum Ende seines Lebens als Normbrecher. Sollte Clinton dessen Schicksal teilen, kann sie nur darauf hoffen, dass Amerika die 4 Jahre, in denen es von Trump regiert wird, halbwegs ungeschoren übersteht. Angesichts der von ihr heraufbeschwörten Apokalypse, die das Land träfe, wenn sich die Mehrheit für Locke entschiede, grenzt es schon an Borniertheit, in die Gefahr zu geraten, den Wählern den Eindruck zu vermitteln, man sei eine Getriebene, die Wichtiges von Unwichtigem nicht unterscheiden kann. (Trump wäre das nicht passiert – er hätte gesagt, er habe drei Tag im Bett liegen müssen, weil ihn ein Mexikaner angesteckt habe. Natürlich habe er keine Antibiotika genommen. Selbst in den vielen Steaks, die ihn gesund gemacht haben, sei keines gewesen.) Ist Hillary ein Kleingeist, der in jedem Hintern sein will? Noch hat sie Zeit, wieder zu sich selbst zu finden. Aber es wird ungemein schwer. Die Frau, die angetreten ist, die Amerikaner aus dem Rat Race herauszuholen, ist nun selbst in diesem gefangen. Dabei überschreitet sie aus nichtigem Anlass noch Grenzen, von denen man nicht weiß, ob man sie noch aufrecht erhalten kann. Ein Spitzenpolitiker ist schließlich eine Person, nach der sich viele orientieren. Und wenn Clinton vollgedröhnt zu einer Gedenkfeier erscheint, kann man von einem Normalbürger auch erwarten, dass er erst zu Hause bleibt, wenn alle Medikamente aufgebraucht sind. Krank sein ist nicht mehr. Sei Sonntag wird durchgearbeitet. Darum ist es jammerschade, dass man Bushs Amtszeit ausschließlich mit 9/11 und dem Irak-Krieg verbindet. Ohne diese wäre er in die Geschichte als Präsident, der regelmäßig seinen Mittagsschlaf hielt und um 10:00 Uhr ins Bett ging, in die Geschichte eingegangen. Clinton hat die Chance, mit einer Krankmeldung dem Wahlkampf ihren Stempel aufzudrücken, vertan. Wegen ihres Übereifers muss nun alle Welt den Eindruck haben, sie fürchte Trumps Anschuldigung, sie sei dem Amt gesundheitlich nicht gewachsen, so sehr, dass sie sich nicht einmal mehr traue, sich eine Auszeit zu gönnen. Vermutlich hat sie Glück um Unglück – statt den Wählern klar zu machen, es nicht so wie sie zu machen, wird Trump versuchen, herauszustellen, dass er gar nicht krank werden könne, so gesund sei er.

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