Von Frau Merkel hätte der Blog einen Wanderführer erwartet

Schon wieder Memoiren – auch Frau Merkel hat der Versuchung nicht widerstehen können, ihre Erlebnisse auf Papier zu bringen. Sonderlich überrascht hat das kaum jemanden, wegen ihres gewöhnungsbedürftigen Geburtstagsrituals, das den meisten Menschen fremd sein dürfte, nämlich an Ehrentagen klugen Leuten zuzuhören – ihr 70ster stand ganz im Zeichen der Aufklärung, „Licht und Dunkel in der Zeiten der Aufklärung“ hieß der Vortrag – hätte der Blog ihr jedoch auch etwas Außergewöhnliches zugetraut, schreibt man doch seine Erinnerungen erst dann auf, wenn einem partout nichts mehr einfallen will. Das ist etwas fürs hohe Alter, in dem viele in der Vergangenheit leben. Frau Merkel ist noch keine 3 Jahre aus dem Amt, schon kommt sie, um die Leser in den Buchläden anzustrahlen. Oft gleich am Eingang. Es ist aber nur eine Frage der Zeit, bis sie in die hinteren Regalen, wo kaum Menschen anzutreffen sind, für immer verschwindet. Dabei gibt so viele Themen, über die man schreiben kann. Und immer wieder dort ausliegt, wo sich die meisten Leute aufhalten. Der Blog hätte ihr zu einem Wanderbuch geraten. Bsp. über die Mark Brandenburg, auf Fontanes Spuren. Man kann ja mit einer Broschüre mit zwei oder drei Geschichten bzw. Wanderrouten anfangen. Es muss ja nicht unbedingt gleich Santiago de Compostela sein, und das mit einem Esel als treuen Gefährten. Sie hätte auch mit einer Wagner Biographie aufwarten können. Das ist aber sehr anspruchsvoll. Stattdessen veröffentlicht sie eine Autobiographie, in der viel über Politik geschrieben steht. Einmal Politiker, immer Politiker. Irgendwie kommen sie davon nicht los. Der Blog kennt nur einen, der es geschafft hat. Es ist ausgerechnet George Bush, der von den meisten belächelt wurde. Er galt nicht als der hellste Präsident Amerikas. Nun malt er, auch wenn Kritiker ihm bescheinigen, er habe kein Talent. Ähnlich unbeirrt ist Lauterbach – der einzige Ampelminister, der ein Gesetz durchbekommen hat, das den Ansprüchen, die die drei Parteien an sich stellten, als sie mit ihrer Arbeit begannen, genügt. Klappt alles, braucht niemand mehr zu fürchten, von Ärzten operiert zu werden, für vor jeder Operation ins Handbuch gucken müssen, weil die letzte Monate zurückliegt. Er ist überzeugter Scholzist. Vermutlich bleibt er Gesundheitsminister. Der Kanzler kann ihm egal sein.

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