und wenn das Ausrichten einer WM speziell für jene, die die Stadien erst bauen müssen, nicht immense Kosten verursachen würde, könnte Russland stolz darauf sein, dass die USA mit allen Mitteln versuchen, uns eine Eröffnungsveranstaltung, die, da bin ich mir ganz sicher, nicht minder brillant als jene in Sotschi ausgefallen wäre, vorzuenthalten – ah heute können die Russen die WM im eigenen Land vergessen. Es ist nur noch eine Frage von Wochen, bis Politiker und Medien es geschafft haben, dass alle der Meinung sind, die WM dürfe dort nicht stattfinden. Man will den Russen wohl zeigen, wie isoliert sie sind. Bevor der Verdacht aufkommt, ich müsse ein Faible für Leute, die der Korruption beschuldigt werden, haben – warum beschränkt sich das FBI bei ihren Ermittlungen nicht auf die Copa América 2016, bei der angeblich 101 Millionen Euro an Bestechungsgeldern geflossen sein sollen? Wird man den Staaten die Copa wegnehmen? Diesbezügliche Forderungen haben ich noch nicht vernehmen können. Mein Vorschlag wäre, die Copa in Kuba auszurichten. Mich würde nicht wundern, wenn die südamerikanischen Verbände diese Idee in die Praxis umsetzen würden. Statt den Dingen, die im eigenen Land falsch gelaufen sind, nachzugehen, schwingen sich die USA auf, Weltrichter zu spielen. Was geht das FBI die Vergabe der Weltmeisterschaften nach Russland an? Angesichts des Beifalls, den die Justiz für ihre Aktion erhält, ist zu befürchten, dass weitere Schaufestnahmen, denen womöglich noch spektakulärere Schauprozesse folgen werden, anstehen. Vom Weltgendarm zum Weltrichter. Am meisten freuen sich die Europäer. Die Amerikaner haben ihnen wieder einmal die Arbeit abgenommen. Hätten sich das FBI auf die Copa beschränkt, wären sie gezwungen gewesen, von sich aus zu handeln. Die Schweiz kann frohlocken – ihr bleiben eigene Ermittlungen erspart.
Mein Fazit: Die USA haben sich mit ihrem Supermachts-Gebaren ins Abseits gespielt.
PS: Dank der Zeit muss ich mich ein wenig revidieren – Behörden würden nicht bzgl. der beiden letzten Vergaben ermitteln.