Silvester mit Knallerbsen dank Ströbele (leider eine Utopie)

Hans-Christian Ströbele hat sich geoutet, und zwar als ein Politiker, der das, worüber er spricht, wirklich ernst nimmt, was ja an sich nicht verkehrt ist, jedoch immer dann, wenn ein großer Teil der Bevölkerung die Wirklichkeit anders sieht, sich oft ins Peinliche verkehrt, er sich darum nicht zu wundern braucht, wenn morgen in Berlin die Leute hinter ihm tuscheln, „Knallerbsen-Ströbele“ sei gerade stolz an ihnen auf seinem Fahrrad vorbeigefahren. Vielleicht wirft der eine oder andere sogar schon welche während der Fahrt ins Rad. Die Leute sind ja ziemlich schnell dabei, wenn sie jemanden ärgern können. Wer meint, dessen Spitzname sei abwertend und beleidigend, irrt sich – ich habe den Namen aus rein pyrotechnischen Gründen gewählt. Die Knallerbse ist der einzige pyrotechnische Artikel, der sich erneuert, auch wenn diese Erneuerung anders als beim Wind oder der Sonne vonstatten geht. Da Holz ebenso zu den erneuerbaren Energie gezählt wird, spricht nichts dagegen, die Früchte der Schneebeere hinzuzählen, wobei natürlich aus ihnen kein Strom gewonnen wird, sondern sie nur dazu dienen, Lärm zu produzieren. Und um diesen ist es Ströbele gegangen, als er meinte, es sei sinnvoll, Feuerwerkskörper, deren Knallkraft drei- bis zehnfach höher als jene normaler Böller sei, zu verbieten. Recht hat der Mann. Für Leute mit sensiblen Ohren ist Silvester ein Albtraum. Nirgendwo können sie Frieden finden. Der Lärm verfolgt sich überall. Hunde, Katzen Babys – sie alle haben zu leiden. Die einzigen, die am Jahreswechsel noch Freude haben, sind die Schwerhörigen, die den Krach als normales Geräusch wahrnehmen. Wenn Ströbele ein Petition online gestellt hätte, auf der man sich mit dem Ziel verewigen kann, den Bundestag aufzufordern, alle Radaumacher, die Gehörschaden hervorrufen können, aus dem Verkehr zu ziehen, wäre ich einer der erste, der unterschreiben würde Aber leider sind meine Ohren Ströbele ziemlich egal – er sorgt sich nur um Menschen, die sich angesichts der latenten Terrorgefahr verunsichert fühlten und durch extrem laute Silvesterknaller in Schrecken versetzt werden könnten. Wie viele es von der bedauernswerten Spezies, die sich haben verrückt machen lassen, gibt, weiß ich nicht. (Nach dessen Äußerung sind sicherlich noch ein paar hinzugekommen.) Ich bin nicht darunter. Bis jetzt jedenfalls. Ich werde alles dafür tun, das Thema zu verdrängen, denn sonst droht mir neben einem Gehörschaden noch ein Herzinfarkt. Ein Nervenzusammenbruch wäre unter diesen Umständen auch denkbar. Und da es heißt, die Terroristen könnten uns nichts anhaben, nehme ich stark an, dass dieser Jahreswechsel besonders laut wird. So laut wie nie zuvor. Deshalb kann ich Ihnen nur raten, Ströbele so schnell wie möglich zu vergessen. Und streichen Sie mein Geschriebenes gleicht mit aus Ihrem Gedächtnis.

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