Hauptsache berühmt – Lektor gesucht!

Von wem würden Sie sich gerne Ihre Schreiben korrigieren lassen? Bis heute bin ich davon ausgegangen, dass ich so gut bin, dass meine Kolumnen keiner Korrektur bedürfen. (Alle Fehler, die Sie finden, habe ich absichtlich gemacht.) Davon bin ich immer noch überzeugt, aber als ich las, Gabriel José García Márquez habe alle seine Manuskripte Castro zum Lesen gegeben, bevor er diese an seinen Verlag sendete, ist mir sofort der Gedanke gekommen, mir einen Prominenten zu suchen, dem ich meine Texte sende, bevor ich sie ins Netz stelle. Da ich im Gegensatz zu Márquez, der Fidel gewählt hat, weil er in Grammatik gut ist, den Vorteil habe, eigentlich niemanden zu brauchen, kann mir schon eine Persönlichkeit, bei dem niemand, wenn dessen Name fällt, auf die Idee kommen würde, er sei ein Grammatikass,,weiterhelfen. Fußballprofis kommen mir natürlich in den Sinn. Seitdem die Spiegel veröffentlicht hat, was einzelne Profis alles unternehmen, damit sie keine Steuern zu zahlen brauchen, sind Ronaldo und Co die neuen Götter, gegen die selbst die Ärzte einen schweren Stand haben. Immerhin haben die noch den Vorteil, dass niemand sie auspfeift, wenn sie mal richtigen Bockmist verzapfen. Dafür verdienen sie viel weniger, jedoch können sie nun nicht mehr von sich behaupten, ihr Job gehöre zu den wenigen, die krisenfest sein würden, schließlich ist letzten Sonnabend noch einer hinzugekommen – kein Fan Real- und Arsenalfan ist auf die Idee gekommen, wegen der Praktiken Ronaldos und Ösils seine Karte zurückzuschicken. Die beiden müssten schon beim einem Krisenklub wie dem HSV anheuern, um Rufe wie „Ihr seid Millionäre, und wir nicht“ vernehmen zu können. Wenn es ganz hart kommt, schallen ihnen die Fans „Scheiß Millionäre“ entgegen. Das werden die beiden, die sich der Spiegel ausgeguckt hat, jedoch nicht erleben. Natürlich könnte ich mir auch einen Politiker als Lektor vorstellen, jedoch tendiert da der Überraschungseffekt gegen Null. Da könnte ich nur punkten, wenn ich jemanden fände, von dem die Leser denken könnten, ich könne ihn nicht leiden. Gauck wäre da ein Kandidat. Dagegen spricht, dass ich ihn seit seiner Entscheidung, nicht noch einmal Bundespräsident werden zu wollen, mag. Außerdem ist der Mann im nächsten Jahr voll und ganz mit Luther, der nicht gerade zu meinen Lieblingen zählt, beschäftigt. Lebte er noch, würde ich ihn bitten, meine Ergüsse zu überarbeiten, wobei das natürlich nicht ganz ungefährlich wäre, denn dank dessen Judenfeindlichkeit hätte ich mir nach einem Artikel über Israel das Gefängnis, in das ich wünsche, eingeliefert zu werden, aussuchen können. (Ein Tipp für die Touristen – wenn Sie aus den zig Luthers die Ihnen in Wittenberg begegnen werden, den echten herausfinden wollen, müssen sie ihn fragen, was er von den Juden hält.) Warum ich Merkel nicht möchte? Lt. RT soll sie heute auf dem Parteitag gefordert haben, die Vollverschleierung zu verbieten. Mit der Burka ist es aber so wie mit einem Joint – beide dürfen in Deutschland nicht mehr ausgehen. Neuss wäre damit sicherlich voll einverstanden gewesen. Und als ich dann im Forum noch „Ban the Merka“ las, habe ich mich echt gefragt, ob vielleicht jemand anders als Merkel meine Texte korrigieren würde, wenn ich sie ihr schickte.

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