Es ist (fast) geschafft

Bärenjagd a la SPD – das Fell wird verteilt, bevor der Bär erlegt ist, ich jedoch, der Fairness wegen, einräumen muss, nicht zu wissen, ob im Koalitionsvertrag, den Gabriel heute unterschrieben hat, ein Passus existiert, der ihr für den Fall, dass ihre Mitglieder nicht mit der CDU koalieren wollen, erlaubt, aus dem Vertrag auszusteigen. Hoffentlich hat er keinen Knebelvertrag, der die Partei verpflichtet, 4 Jahre lang mit der CDU zu regieren, unterzeichnet. Die Kneipiers haben es geschafft, sich mittels diverser Klagen aus diesen zu befreien. Nun könnte es viele ihrer Stammgäste treffen, was mir sehr leid täte, nichtsdestoweniger fände ich es ungeheuer spannend, wenn die neue Führung, um da wieder herauszukommen, auch vor Gericht gehen und durch alle Instanzen ziehen müsste. So blauäugig sind selbst SPD-Obere nicht. Sie haben Merkels Ehrenwort (dass dieses wieder gilt, ist eines der wenigen positiven Vermächtnisse Kohls), bei einer Ablehnung der Regierung fernbleiben zu dürfen. Schön ist es trotzdem nicht, den Vertrag schon vor der Abstimmung zu unterschreiben. Das wirft ein schlechtes Licht auf die Parteiführung, die versucht, die Genossen auf „Linie“ zu bringen, was wegen des fehlenden Fraktionszwangs (den gibt es nur im Parlament) in den Ortsgruppen nicht so ganz einfach wird. Am schwierigsten, so fürchte ich, wird sein, den Mitgliedern zu erklären, warum der Mindestlohn erst nach der Maut, die Seehofer nur den Bayern und Franken versprochen hat, kommt. Noch steht nicht einmal fest, wann er ab dem Jahr 2015 kommt. Wenn er dann kommt, ist er in Stein gemeißelt – selbst im Jahre 2017 werden auf ihm, sofern die Zahlen wegen des schlechten Materials (Sparzwang) nicht schon verwittert sind (sauren Regen gibt es ja glücklicherweise nicht mehr), 8,50 € zu lesen sein. Wenn Merkel wenigstens katholisch wäre. Dann könnten Gabriels & Co. den Abstimmungsberechtigten versichern, der ML (sein Hauptziel) könnte eher kommen. Leider ist sie ein „Lutherbock“ (Gern hätte ich das Wort „Luthergeiß“ benutzt. „Lutherzibbe“ klingt auch recht passabel. Bedauerlicherweise müssen Katholiken und Atheisten frauenfeindlich gewesen sein. Es gibt sie nämlich nicht.) Immerhin bleibt den Werbenden noch, sich an Abenden, an denen in den Versammlungen absolut nichts geht, mit Brecht zu trösten – die Vorstellung, sich einfach ein neues Parteivolk zu wählen, kann über den Schmach, abgelehnt zu werden, hinwegtrösten.

PS: Die Bayern sind unschlagbar. Selbst ein „Maulwurf“, auf den sie gar nicht vorbereitet waren (Guardiola und Sammer müssen, da sie einen Teil ihres Geländes an der Seebener Straße in Christo-Manier haben einhüllen lassen, Adler und Drohnen gefürchtet haben), hat sie nicht aus dem Konzept gebracht. Respekt. Ob Guardiola den Maulwurf je stellen wird? Wer weiß, dass die meisten Gartenbesitzer die Tiere gnadenlos verfolgen (ein Wunder, dass Maulwürfe noch nicht ausgestorben sind), wünscht sich, er möge nie gefunden werden.

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