Wenn die Not am größten, ist Gottes Hilfe am nächsten – nachdem bekannt wurde, dass Icomos, (Gratulation an die Namensgeber, die es geschafft haben, aus den Anfangsbuchstaben englischer Wörter eine Bezeichnung, die griechischer nicht klingen kann, zu zimmern) das Werk einen berühmten Hallensers für unwürdig erklärt hat, Weltkulturerbe zu sein, hat er uns (aus Solidarität schließe ich mich ausnahmsweise mit ein) nur einen Tag in der Bedeutungslosigkeit verharren lassen. Am zweiten Tag hat er einen Prominenten, der wesentlich berühmter als der geliebte (Prügel)Francke ist, dessen Fachwerkhäuser bei Unicef durchgefallen sind, in die Stadt entsandt. Geht es nach der Länge des Berichts, den der hiesige Gott namens MZ Peter Maffay, der sich wegen einer Hallenserin von seiner Frau getrennt hat, gewidmet hat, muss der Popstar hier schon sesshaft sein. Da er mir als recht klein in Erinnerung war, hatte ich befürchtet, ich müsste, um ihn nicht zu verpassen, es den jungen Leute, die während des Gehens auf ihr Handy schauen, gleichtun. Zu meinem Glück brauche ich meine Geh-Gewohnheiten nicht umzustellen – Maffay misst 1,68. Erste Opfer gibt es lt. MZ auch schon zu beklagen – die Band, mit der sie aufgetreten ist, hat sich von ihr getrennt. Es sind aber nicht alle, die sich nach Prominenten, die jeder in Deutschland kennt, sehnen. Vielen sind des Rummels um das Paar überdrüssig. Wenn ich aber daran denke, dass unser Oberbürgermeister, der in keiner Ausgabe der Zeitung fehlen darf, dann wieder uneingeschränkt den Lokalteil des Blattes beherrschen würde, bin ich recht froh, Maffay auf der ersten Seite zu sehen. Während früher wurde der Personenkult angeordnet wurde, preisen heute Zeitungen Politiker, von denen sie glauben, sie würden am besten die Interessen der Allgemeinheit vertreten, ziemlich schamlos. Was die MZ an unserem Oberbürgermeister findet, dessen Führungsstil darin besteht, Chaos anzurichten, um später zu versuchen, dieses publikumswirksam zu beseitigen bzw. andere dafür verantwortlich zu machen, weiß ich nicht. Wenn die Medien nicht in der Lage sind, kritisch zu berichten, müssen eben die Parteimitglieder ihre Führung auf den rechten Pfad bringen, darum das magere Ergebnis, mit dem Gabriel zum SPD-Vorsitzenden gewählt wurde, ihm nicht unbedingt zum Nachteil gereichen muss. Dank dürftiger 74 Prozent hat er nun die Chance, sich neu erfinden. 90 Prozent hätten bedeutet, so wie bisher weiterzumachen. Ich bin gespannt, ob er mit dem Ergebnis umgehen kann. Ob angesichts der Enttäuschung, die bei der SPD im Augenblick herrscht, die Basis sich traut, Merkel wegen ihres Plans, auf Flüchtlings-Obergrenzen zu verzichten, beim CDU-Parteitag abzustrafen, bezweifele ich. Murrend werden ihr die Delegierten folgen. Sie gewinnt zwar souverän die Wahl, jedoch wird es weiter grummeln und rumoren.
Der Independent hat es geschafft, Trump in dessen Haare zu hüllen. Die Karikatur ist köstlich. Leider lässt sie sich nicht direkt verlinken. Suchen ist angesagt.