Ein außergewöhnlicher Freitag

An die beiden Freitage, die die Welt verändern sollten (Kreuzigung Jesu sowie der Ausbruch des 2. Weltkriegs), reicht der heutige zum Glück nicht heran, nichtsdestotrotz werden viele die Ereignisse, die sich am 19.09.2014 abgespielt haben, mit diesem Wochentag, sofern nicht etwas eintritt, was die Geschehnisse in den Schatten stellt und damit aus dem Gedächtnis der meisten Leute verdrängt, in Verbindung bringen. Das erklärt nicht, warum die Historiker und Journalisten, die über den Weltkrieg schreiben, unerwähnt lassen, dass Hitler seine Soldaten an einem Freitag in den Krieg schickte. Vor wenigen Minuten noch hat mich der Tag des Kriegsbeginns nicht sonderlich interessiert. Dann hatte ich die Idee, herauszufinden, welche Freitage besonders schrecklich waren. Das mit dem Karfreitag war mir ja bekannt. Zu meiner Überraschung fiel der 01.09.1939 ebenfalls auf einen Freitag. Angesichts des durchschlagenden Erfolgs, den die Kirche seit mehr als 2000 Jahren mit ihrer Regelung, die Kreuzigung Jesus immer auf einen Freitag zu legen, hat, wäre es angebracht, einige Gedenktage nicht am Tag, an dem sich das Ereignis jährt, zu begehen, sondern am entsprechenden Wochentag, der diesem folgt. Das schafft mehr Nähe. Das macht betroffener und nachdenklicher.

Apropos Kirche – heute wurde der Spruch, dass der Herr es den Seinen im Schlafe gebe, eindrucksvoll bestätigt, denn der Guardian und SpiegelOnline haben dafür gesorgt, dass sich Apple die Werbung, sofern deren Marketingabteilung überhaupt vor hat, welche für ihre neuen iPhone zu machen, sparen kann. Beide haben es für berichtenswert gehalten, ihre Leser darüber zu informieren, dass jemand in Perth sein neues Gerät vor einem Apple-Store unabsichtlich hat fallen lassen (mit Video) – natürlich mit Hinweis, dass es weiterhin funktionieren würde. Eine bessere Werbung kann man nicht bekommen. Alles kostenlos. Dabei horten die die Kohle. Mir völlig schleierhaft, was sich Journalisten dabei denken. Apple hat bei denen noch nie Werbung geschaltet.

Hätte Schottland nicht gewählt, wäre das wohl zum Ereignis des Tages stilisiert worden. Als ich hörte, die Unionisten hätten gewonnen, habe ich mich gefreut. Camerons forsches Auftreten hat meine Freude dann etwas getrübt – da er so getan hat, als habe er alleine die Schlacht gewonnen, hätte der Vorsprung viel geringer ausfallen müssen (andere haben für ihn die Kastanien aus dem Feuer geholt). Ein halbes Prozent hätte völlig gereicht. Als Yes-Wähler hätte ich mich über dessen Satz, „wir haben Euch gehört“, geärgert. Er soll mich nicht hören, sondern verstehen.

Gehört Alibaba die Zukunft? Die Anleger scheinen das jedenfalls zu glauben. Der Ausgabepreis wurde heute um gleich einmal um $28 überboten. Da diese Kolumne wissen will, ob der Preis gerechtfertigt ist, habe ich mir die Mühe gemacht, mich auf deren Webseite umzusehen – mein Eindruck ist, dass man bei Alibaba alles kaufen kann. Vom Elektroauto bis zum Handy. Stahl und Chemikalien sind auch im Angebot. Kleidung und Schmuck ebenso. Das Auto sieht ganz gut aus und ist mit $8000 recht preiswert. Die Qualität der Ware scheint auch zu stimmen. Die Information, dass man die Batterie nur 800 mal laden kann, hört sich zwar nicht vielversprechend an, da man jedoch mit dieser 112.000 km zurücklegen kann, relativiert sich die Sache. Für mich als Laie sieht das alles recht vielversprechend aus. Vielleicht finde ich ja etwas für mich. Irgendein chinesischen Naturprodukt vom Tiger oder Hai.

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