Böhmermann ist out – nun beginnt der Kampf um jeden Baum

Ein guter Tag für Deutschland, dank unserer Kanzlerin, die wider Erwarten schnell zu einer Entscheidung über Böhmermann, mit der Merkel sich, was höchst untypisch für sie ist, in der Bevölkerung unbeliebt macht (ich finde es auch besser, wenn Erdogan genauso wie jeder andere behandelt werden würde – siehe vorherige Kolumne), gekommen ist. Angesichts einer Hiobsbotschaft bin ich zur Überzeugung gekommen, dass ich Böhmermann nicht beleidige, wenn ich schon heute die Nach-Böhmermann-Zeit ausrufe – während die Welt erfährt, dass im März ein Klimarekord, der hundert Jahre lang gehalten hat, geknackt wurde, sind wir damit beschäftigt, darüber zu diskutieren, ob Merkels Alleingang die Kunstfreiheit gefährdet, was natürlich nicht heißt, dass jeder, der genauso vulgär wie Böhmermann dichten kann, ein Künstler ist. Vermutlich muss man im Fernsehen sein, um als solcher zu gelten. Ich habe das Glück, mit dem Reimen auf Kriegsfuß zu stehen. Sicherlich würde mich die halbe Welt verklagen, wenn ich so gut im Verfassen von Gedichten wie Böhmermann wäre. Welch ein Glück, dass mir das erspart bleibt. Aber zurück zur Erwärmung, die nun wirklich wichtiger ist – nie ist ein Monat innerhalb des oben erwähnten Zeitraums um 1,07 Grad Celsius wärmer als im Durchschnitt gewesen. Höchste Zeit, dagegen etwas zu tun, dass aus dem einen Grad nicht zwei (angeblich lassen die sich nicht mehr vermeiden) oder gar drei bis vier werden. Wer diesen Blog kennt, weiß, dass ich niemanden dazu auffordern werde, Energiesparlampen zu kaufen oder den Müll zu trennen. Das tun die Grünen schon zur Genüge. Hier ist Tatkraft und Entschlossenheit angesagt. Für Städter (ich hoffe, es gibt auch Blogger, die den Menschen, die auf dem Lande leben, sagen, wie sie sich gegen die Erwärmung zur Wehr setzen können.) heißt ist, dafür zu sorgen, dass nie mehr ein Baum gefällt wird. Jedenfalls keiner, der wegen einer Straße weichen muss. Kampf den Stadtplanern, die sich bspw. in Halle anschicken, die Stadt eine Betonwüste, die, geht die Erwärmung rasant weiter, in 10 Jahren im Sommer unbewohnbar sein wird (es sei denn, man lässt sich eine Klimaanlage in die Wohnung einbauen), zu verwandeln. Es wird gerodet und betoniert, was das Zeug hält. Unser Oberbürgermeister geht mit gutem Beispiel voran – sein „Gefahr für Leib und Leben“ Gedöns (als ob Halle von einem Tsunami betroffen sein könnte) hat gereicht, die Leute davon zu überzeugen, wegen des Baues eines Dammes Bäume en gros zu fällen. Natürlich ohne Erlaubnis. Geändert hat sich seitdem nicht viel – kürzlich sind weniger Meter weitere Bäume dem Betonier-Wahn der Planer zu Opfer gefallen. Im Laufe der Zeit haben die Behörden eine gewisse Meisterschaft im Roden entwickelt – blitzschnell läuft alles ab. Wenn die Leuten, die dagegen protestieren, eintreffen, ist das Werk schon vollbracht. Da einmal keinmal ist, sollte Merkel schnellstens dafür sorgen, dass jede Rodung einen Monat vor dem Termin in der Zeitung und im Internet anzuzeigen ist. Genug Zeit für Baumbesetzer, sich hoch oben einzurichten.

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