Bestes Endspiel seit langem – was hätten die Bayern ohne Robben gemacht?

Wer selbst nach klarsten Möglichkeiten nicht mit sich hadert, weil er diese vergeben hat, muss wirklich davon überzeugt sein, dass er irgendwann schon treffen wird. Genau dann, wenn es für den BVB praktisch unmöglich war, noch einmal ausgleichen zu können, hat er den Ball ins Netz bugsiert. Und das nicht mit einem Allerweltstor, sondern richtig spektakulär, was ganz dem Charakter des Spiels entsprach. 10 Sekunden, in denen Robben drei Verteidiger abschüttelte und dann den Ball gefühlvoll an Weidenfeller ins Tor spitzelte, stehen für 90 Minuten hochklassigen Fußball. Ein Siegtor, das aufgrund eines Abprallers, Fehlpasses oder Fehlers des Torwarts erzielt worden wäre, hätte gar nicht die Klasse des Spiels widergespiegelt. Und da Robben noch das erste Tor der Bayern glänzend vorbereitet hat – ein bisschen Glück war auch dabei, denn ohne Weidenfellers Fuß wäre seine Eingabe nie bei Mandzukic, der nur einzulochen brauchte, nie angekommen – war er, trotz etliche Hochkaräter, die er nicht nutzen konnte, für mich der beste Mann auf dem Platz. Er erspielte sich nicht nur gute Chancen, nein, er trieb seine Kollegen immer wieder nach vorne. Ohne ihn hätten die Bayern heute verloren, und das vermutlich recht deutlich. Schweinsteiger war 85 Minuten überhaupt nicht zu sehen. Mit einem Fernschuss, den der Torwart des BVB ziemlich mühelos parieren konnte, wies er kurz vor dem Ende darauf hin, dass er auch mitspielte. Dortmund muss es grämen, nicht imstande gewesen zu sein, Kapital daraus zu schlagen, zumal weil Boateng in der zweiten Halbzeit leicht angeschlagen war, die Bayern also eigentlich nur noch zu zehnt, ja gar neuneinhalb waren. Trotz dieses Handicaps hatten sie in der zweiten Halbzeit die besseren Chancen. Dabei fing alles so gut für den BVB – 25 Minuten hielten sie die Münchener in ihrer eigenen Hälfte gefangen. In dieser Phase hatten sie etliche Chancen. Ein cooler Neuer vereitelte sie alle. Als dann die Roten zu ihren ersten Möglichkeiten kamen, ließen die Gelben mit ihrem Pressing nach, was den Bayern ermöglichte, endlich ins Spiel zu kommen. Es schien, als ob die zweite der ersten Halbzeit gleichen würde – wieder schafften die Dortmunder es, die Roten zurückzudrängen. Das erste Tor kam da zur rechten Zeit. Das Spiel schien gelaufen, jedoch dank Dante, bei dessen ungewollter Kung Fu Fußattacke auf Reus’s Brust dem Schiedsrichter nichts anderes übrig blieb, als auf den Elfmeterpunkt zu zeigen, war BVB schon nach 8 Minuten wieder zurück im Spiel. Dann kam Robben und schrieb Fußballgeschichte.

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