Arme Politiker – erst Konklave, dann Musk

Unsere Politiker sind so pflichtbewusst, dass ich aus Scham über deren Hartnäckigkeit und Arbeitseifer (die meisten hätten schon längst aufgegeben) mir wünschte, jemand würde in die Runde preschen und den Anwesenden sagen, dass sie, Merkel mag da anderer Meinung sein, keiner Konklave, die man nicht damit beenden kann, indem man der Presse mitteilt, man habe sich nicht einigen können, beiwohnen, sondern nur Verhandlungen, die unter keinem Einigungszwang stehen, führen. Früher, das heißt im Mittelalter, musste man die Kardinäle schon mal einmauern, um sie dazu zu bewegen, sich auf einen Papst zu einigen. Heute mauern sich die Politiker selber ein bzw. verhandeln solange, bis kein Verhandlungspartner mit dem Ergebnis richtig zufrieden sein kann. Da ein Scheitern so gut wie ausgeschlossen ist (bis sich die Politiker eingestehen, es passt nicht, müssten noch einige Monde vergehen), werden die Parteichefs am Ende, von dem keiner weiß, wann es sein wird, so tun, als hätten sie alle ihre Ziele durchsetzen können. Vielleicht ist es auch ganz gut, dass sie sich noch nicht einigen konnten, denn dadurch ist unseren ausgelaugten Politikern erspart geblieben, zu erleben, wie wirklicher Erfolg aussieht (und das auch noch stressfrei) – Musk hat es nämlich nicht nur geschafft, sein altes Auto im Weltall (wenn ich richtig gelesen haben, hoffen sie darauf, es auf einen anderen Planeten zu verschrotten) zu entsorgen, sondern auch die Trägerraketen heil auf die Erde zurückkommen lassen. Das beide Raketen fast gleichzeitig landeten, hat dies mehr nach einem Synchronspringen vom 10 Meter Brett (im Video ungefähr in Minute 38) als nach Weltraumfahrt ausgesehen. Beeindruckender geht es wirklich nicht. Vermutlich ist heute der Tag, an dem das Fliegen in das All wegen der ungeheureren Kosteneinsparungen, die wiederverwertbare Raketen mit sich bringen, zu einer Selbstverständlichkeit geworden ist. Sollten weitere Flüge ebenfalls reibungslos verlaufen, ist es nicht mehr weit, bis die ersten Touristen ins All starten. Vielleicht gibt es bald die ersten Hotels über der Erde. Dank des Livestreams, das Musks Auto zeigt, kann man schon mal schauen, ob das etwas für einen ist. Ich kann ehrlich gesagt dem Weltraum nichts Gutes abgewinnen. Wenn ich den Roadster sehe, denke ich nur daran, wer neben dem Dummy sitzen könnte. Mir fallen viele ein, die neben ihm eine gut Figur abgeben würden.

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