Zeit für die RKK 2.0

Nach der Begeisterung kam die Ernüchterung, die, als sein Besuch sich dem Ende zuneigte, in Wut darüber, dass alles wieder so wie vorher sein würde, umschlug – nach vier Tagen Jubel und Trubel war vielen klar, dass es nun „zurück in die Zukunft“ gehen würde, und das in eine nicht sehr rosige. Angesichts der vielen Kritiker, die der katholischen Kirche ihre 2000 Jahre alte Geschichte vorwerfen, würde, so mein Eindruck, es nur eines „Rebrandings“ bedürfen, um sie wieder zu neuem Leben zu erwecken. Das ist aber leichter gesagt als getan, denn, anders als beispielsweise bei Firmen, lässt sich der Name nicht so leicht austauschen. Aber das wäre gar nicht notwendig, würde die Kirche sich das Web zum Vorbild nehmen, was hieße, eine Zahl an ein Wort, was bekannt ist, zu hängen, so dass beispielsweise aus der alten Römisch-katholischen Kirche die RKK 2.0 werden würde. Da eh nur Kenner und Leute, die von Berufs wegen mit dem Netz zu tun haben, vom Web 2.0 sprechen, würde den Traditionalisten und den Internet-Unkundigen nicht übelgenommen werden, wenn sie weiterhin die alte Bezeichnung gebrauchen sollten. Niemand würde, wenn von der RKK 2.0 die Rede ist, es mehr wagen, mit Galilei, Inquisition und Missionierung zu kommen. Die Hälfte ihrer Kritiker wäre die Kirche auf diese Weise los. Was sie aber nicht ändern sollte, ist die Liturgie, die, von einem „Programmteil“ mal abgesehen, unbedingt weitergeführt werden muss. Der Part, in dem bei der marianischen Vesper im Eisfeld Gläubige über ihr Leben und ihre Region berichteten, hat mir nicht so gut gefallen, was nicht an den Vortragenden (erstaunlicherweise wirkte niemand von ihnen aufgeregt), sondern am Prozedere, das mich, ganz im Ernst, an die Auftritte der Parteioberen der SED in Betrieben erinnerte, gelegen haben dürfte.

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2 Antworten zu Zeit für die RKK 2.0

  1. Robin sagt:

    Bin eben das erste mal auf den Blog gekommen. Gefaellt mir ziemlich gut.

  2. Badeshorts sagt:

    Ich bin mitlerweile seit 2 Wochen freudiger Inhaber des Ipad und finde es toll, dass die Seite im Browser korrekt angezeigt wird.

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