Will Donald den ewigen Krieg?

Die Büchse der Pandora, nun hat diese auch Donald geöffnet, worüber er, wählten amerikanische Zeitung in ihrer Berichterstattung diese Metapher, sich sicherlich freuen würde, könnte er doch dann annehmen, den Göttern wieder ein Stück näher gekommen zu sein. Da wir nicht wissen, wie Zeus auftreten würde, wenn er im Olymp begründen müsste, warum er den Atomdeal mit den Mullahs platzen lassen wolle, bleibt uns nichts anders übrig, als Donald einen Auftritt, der eines Königs würdig war, zu bescheinigen. Der Sonnenkönig – der einzige Monarch, der es mit ihm aufnehmen könnte – hätte es sicherlich nicht besser hinbekommen. Im Gegensatz zu den bisher bemühten Büchsenöffnungen steht noch nicht ganz fest, ob das Unheil, das nun über die Welt bzw. wenigstens den Nahen Osten hereinbrechen soll, überhaupt eintritt. Ganz und gar nicht zufällig fliegt Netanjahu darum morgen nach Moskau, um bei Putin auszuloten, ob dessen Luftabwehr Jets, die Stellungen der Iraner in Syrien bombardierten, angreifen würden. Verkündet Putin, die Iraner verteidigen zu wollen, kann er sich sicher sein, dass die Israelis sich ein Szenario, das die Russen als Unterstützer eines Landes, das Terroristen unterstützt, entlarven soll, ausdenken werden. Das nächste Sanktions-Edikt ist also bereist aufgesetzt. Nur das Datum muss noch eingesetzt werden. Schon bald wird sich Donald wieder die Gelegenheit bieten, den Göttern nahe zu sein (Vielleicht sogar noch vor seinen Trip nach Korea. Seinen Außenminister hat er heute schon einmal vorgeschickt.) Wenigstens brauchen die Russen (solange kein Giftgas im Spiel ist) nicht zu fürchten, von den Europäern wegen ihrer offenen Parteinahme für die Iraner gerügt zu werden. Verlassen sollten sich die Russen nicht unbedingt auf deren Ablehnung – Europa ist schon öfter umgekippt. In solch einem Fall hätten sie viele Dollar (der Ölpreis bleibt wegen der Lage auf Dauer ziemlich hoch), mit denen sie nicht viel anfangen könnten. Am meisten werden die Syrier unter dem Konflikt zu leiden haben – wegen Donalds kontraproduktiver Strafexpedition sieht es ganz danach aus, als ob im Land für immer Krieg sein wird. Die Marke, die der 2. Weltkrieg setzte, hat dieser Bürgerkrieg längst übertroffen. Bald ist auch der Siebenjährige Krieg geschafft (vielleicht haben die Parteien es schon geschafft, dessen Dauer um Tage oder Wochen zu übertreffen). An den Krieg, der dreißig Jahre dauerte, wage ich gar nicht zu denken. (Nicht auszudenken, wenn die Führer der Kriegsparteien zwanzig Jahre jünger wären.) Mir scheint, als ob Donald mit seiner Entscheidung Syrien zu einem ewigen Kriegsschauplatz, auf dem Super- und Großmächte sich nach Belieben austoben dürfen, gemacht hat. Den werden sie nicht so schnell aufgegeben wollen.

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