Ohne Smartphone geht wohl nichts mehr

Wenn der Blog back ist, dann wissen die Leser, die länger dabei sind, schon, wo er seinen Urlaub verbracht hat – natürlich wieder in Italien, wo es noch turbulenter als bisher zuging, was diesmal aber nicht an Trenitalia, deren Zügen wieder pünktlichst einliefen, lag (der Blog will aber nicht verhehlen, dass der Fahrplan auf der Strecke, die er wählte, recht großzügig gestaltet wurde, so dass die Fahrer gar nicht umhin können, als ihn einzuhalten), sondern an seinem neuen Gefährten – dem Smartphone, das in Gaststätten, die für sich den Barcode entdeckt haben, ein absolutes Muss ist, wenn man nicht verhungern will. Nichtsahnend, dass man sich in den ganz hipen Etablissements die Speisekarte aufs Handy holt, hatte er es in Palermo im Hotel gelassen – bis er verstand, wozu die kleinen Quadraten mit den schwarzen Strichen auf den Tischen gut sein sollen, brauchte er eine Weile, die dank des freundlichen, jungen Personals, das u. a. meinte, wer Europäer sein wolle, müsse ein Smartphone haben, recht amüsant verlief. Nach einigem Hin und Her und Suchen haben sie dann noch eine gedruckte Karte auftreiben können. In Marettimo das gleiche Bild, nur mit dem Unterschied, dass der Blog irgendwann auf der Anreise zur Insel es geschafft hat, sich aus dem Netz, was die Telekom ihm zugewiesen hat, auszuklinken. Der Vorstellung, hungrig ins Bett gehen zu müssen, brachte ihn sogar auf den Gedanken, auf seinem Bildschirm würde die Karte als PDF auch ohne Internetverbindung erscheinen, was sich natürlich als falsch herausstellte. Wenigstens hat er mit seiner Unbedarftheit dafür gesorgt, bei der Bedienung einen Wettlauf, wer die Daten am schnellsten scannt, auszulösen (beim letzten Mal erschien der Speiseplan nach wenigen Sekunden auf dem Bildschirm). Dank der Hilfe einer freundlichen Dame TIMs, die natürlich nur Sekunden brauchte, um den Fehler zu finden, hatte er in Trapani, auf deren westlicher Promenade man mit ein wenig Phantasie sich auf der El Malecon wähnen kann, mühsam, aber erfolgreich selbst scannen können. Trotz intensiver Suche bot sich keine Gelegenheit mehr, eine gewisse Routine zu entwickeln – in Castellammare del golfo waren Tische mit Scanblättchen mega-out. Vermutlich aus guten Grund – angesichts des Geschäftsgebarens der Betreiber, dem Gast, speziell Laien wie dem Blog, die Auswahl so schwer wie möglich zu machen, ist es recht unpraktisch, aus einer Speisekarte auf dem Handy wählen zu müssen. Das Speisekarte gehört damit wohl zu den wenigen Kulturgütern, die nicht bedroht sind. Der Blog kann sich jedenfalls kein Smartphone vorstellen, das die Unesco zwingen könnte, sie auf die Welterbeliste zu setzen. Nichtsdestoweniger hat so eine Onlineübersicht etwas, wie die Karte, die dem Blog in Marettimo zur Verfügung stand, zeigt.

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  1. Pingback: Weihnachten - gut, dass der Blog nicht ins Restaurant musste - Franz, der BloggerFranz, der Blogger

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