Male den Mohammed

Armer Obama – selbst wenn er einmal in der Außenpolitik etwas richtig macht, wird er kritisiert, und das sogar noch schärfer und härter als bei Entscheidungen, deren Folgen viel schlimmer und gravierender als die seines Entschlusses, nicht nach Paris zu kommen, sind. Wie konnte er ahnen, dass sich niemand an der „Getrennt marschieren – vereint schlagen!“ Strategie der Spitzenpolitiker Europas stören würde. Da die Politiker eine Straße für sich alleine hatten, haben sie nur im übertragenen Sinne vereint zugeschlagen. Aber auch ohne dem Volk fand ich es recht amüsant, erleben zu dürfen, wie lange die Organisatoren gebraucht haben, zwei- oder dreihundert Ehrengäste in Marsch zu setzen. Manche Szenen waren sogar recht komisch. Natürlich musste meine Phantasie ein wenig nachhelfen. So hätte ich mir gewünscht, die französische Polizei hätte vor einer Ampel, die in Frankreich oft in der Mitte der Straße zu pflegen steht, einen Verkehrspolizist gestellt, der die Politiker mit seinen beiden Fahnen nach links und rechts verweist. So wie es bei der Tour üblich ist. Leider hat sich die Polizei dazu nicht durchringen können. Da Radfahrer ihren Dschihad auf ihrem Gefährt irgendwo in der Einöde austragen, glaube ich nicht, dass ein Bereitschafts-Jihadist denselben Gedanken wie ich gehabt haben könnte. Wer irgendwann in seinem Leben sich mit dem Rad auf einer einsamen Landstraße bewegt hat, der zieht nicht in den heiligen Krieg. Da mache ich jede Wette mit. Dennoch brauchten sich nicht anzustrengen, die Veranstaltung als lustig zu empfinden. Für sie muss es ein Triumph gewesen sein, zu sehen, was drei Leute alles ausrichten können. Nie im Leben hätten sie sich vorstellen können, dass Hunderttausende der Opfer eines Verbrechens ihrer Glaubensfanatiker gedenken sowie kundtun würden, nicht gewillt zu sein, mühsam erkämpfte Rechte kampflos aufzugeben. Bei genauerer Betrachtung geht es eigentlich nur darum, ob wir bereit sind, darauf zu verzichten, Mohammed weiter entstellt auf der ersten Seite zu zeigen. (Die Behörden haben ja nichts dagegen.) Dafür ist es nun zu spät. Zu dieser Geste hätte man sich eher durchringen müssen. Da Charlie im Nu vergriffen war, wenn Mohammed auf dem Titel war, blieb der Zeitung gar nichts anders übrig, als die Karikaturen zu drucken. Morgen wird Charlie samt Mohammed aus Solidarität gekauft. Vermutlich gehen alle 3 Millionen Exemplare weg. Ich würde mich nicht wundern, wenn sich Menschen treffen würden, um ihre Exemplare öffentlichkeitswirksam zu verbrennen. Ägyptische Islamgelehrte haben die Ausgabe bereits heftig kritisiert. Ist es das Schicksal des Magazins, bis in alle Ewigkeit Mohammed auf die erste Seite zu stellen? Dann lieber doch DAF.

Wie lange lässt sich Deutschland noch von Osteuropa an der Nase herumführen? Merkel sollte ihre Teilnahme an den Feierlichkeiten zur Befreiung Auschwitz‘ von einer Einladung Putins abhängig machen. Polen hat ihn bis jetzt nicht gebeten, zu kommen. Ein Affront ohnegleichen. Aber vielleicht ist Polen uns nur voraus? Dort scheint sich die Meinung, dass ohne den Stalin-Hitler-Pakt der 2. Weltkrieg nicht ausgebrochen wäre, durchgesetzt zu haben. Die Sowjetunion hat also den Krieg mit angefangen. Vermutlich kommen wir in ein paar Jahren auch zu der Auffassung, dass Deutsche und Russen gemeinsam in den Weltkrieg gezogen sind.

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