„Letzte Generation“ – die neuen Bilderstürmer?

Wer sich daran erinnert, wie empört und unwirsch sich einige Politiker, allen voran Trump, gebärdeten, als Greta bei der UN-Versammlung 2019 den höchsten Vertretern dieser Zunft den Vorwurf machte, sie hätten ihre Träume gestohlen, der kann sich ausmalen, wie wenig Verständnis erste jenen Klimaaktivisten, die unter dem Label „Letzte Generation“ Gemälde unkenntlich machen, zuteil wird (Monbiot ist da wohl die große Ausnahme). Der Blog hat sich nach diesen Aktionen stets gefragt, warum eigentlich immer nur Bilder van Goghs oder Monets eingesaut werden. Mehr Natur in der Malerei geht doch wirklich nicht. Warum nicht mal ein Gemälde, vor dem man stundenlang stehen kann, ohne so recht zu wissen, was man sieht – etwas Zeitgenössisches eben? Das könnte unlogischer gar nicht sein – da nach den Aussagen der Protagonisten die Menschen sich mehr über die Zerstörung von Bildern, auf denen alles prächtig gedeiht, als der Natur ängstigten, würde es überhaupt keinen Sinn machen, bspw. das Werk eines Pop Art Künstlers zu demolieren. Nach etlichen solcher Aktionen kann man diese Aussage als gesichert betrachten. Sollten die Kuratoren sich entschließen, neben den Bilder Tafeln, auf denen erklärt wird, was und warum passierte, anzubringen, könnte auf diesen der Satz „was zu beweisen war“ stehen. Weiterer Bilderstürmereien bedarf es nun wirklich nicht mehr (Gern hätte der Blog Luther verantwortlich gemacht. Der hatte, wie eine kurze Recherche im Netz ergab, jedoch nichts gegen das Ausschmücken der Kirchen.) Irgendwann interessiert sich auch niemand mehr dafür, zumal die Menschen nun wissen, dass die Werke gut geschützt sind. Natürlich hat die „Letzte Generation“ sich Gemälde ausgesucht, denen Erbsensuppe und Kartoffelbrei nichts anhaben können. Rein schon aus finanziellen Gründen, aber vielleicht auch, der Bildungsstand lässt das vermuten, um im Alter, in dem im Sommer mehr als 40 Grad Celsius völlig normal sind, in einem klimatisierten Zimmer an eine Zeit, die ihren Enkeln unbekannt ist, erinnert zu werden. Ihre Aktionen, zumal wenn in den Ausstellungen darauf hingewiesen wird, werden dann vermutlich ganz anders beurteilt werden. (Vielleicht gibt es einen Museumsleiter, der den Mut hat, die Nachwelt über die Bilderstürmerei zu informieren. Der Widerstand wird enorm sein.) Was bleibt? Eine Expertin hat gesagt, die Proteste könnten helfen, den Ruf jener, die unter „Fridays for Future“ fordern, mehr gegen die Klimaerwärmung zu tun, zu verbessern. Daran mag der Blog nicht so recht glauben. Die „Letzte Generation“ muss sich nun etwas Neues einfallen lassen. Der Blog ist gespannt, wie es weitergeht.

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