Ich vermisse …m! (Und Musik bei Amazon)

Weihnachtszeit gleich Riten-Zeit, was nicht anderes heißt, als dafür zu sorgen, dass sich möglichst wenig ändert. Je mehr Riten, desto eher besteht die Gefahr, eine vergessen. Vermutlich ist die Anzahl der Dinge, die ich in dieser Zeit zu tun pflege, so gering, dass mir sofort aufhält, wenn ich einer Sache nicht nachgehe. Meine unzureichende Traditionspflege scheint mein Gehirn sogar darauf sensibilisiert zu haben, mich darüber zu informieren, wenn es ein Ritual, das es immer wahrgenommen hat, noch nicht nicht ausmachen konnte. Mit anderen Worten – wo bleibt Wham!? Nicht ein einziges Mal habe ich das Lied bis jetzt im Radio hören können (was für meinen Geschmack spricht). Und das ausgerechnet im Jubiläumsjahr, wie ich während meiner Recherchen zur heutigen Kolumne festgestellt habe. 30 Jahre ist das Lied nun alt. Ich hoffe, mein Sender kann ich noch entschließen, das Lied aufzulegen (am besten früh). Wenn nicht, bleibt mir nicht anderes übrig, als mir eine Anstalt zu suchen, von der ich glaube, sie könnte deren Lied spielen. Oder ich verbringe einen Nachmittag im Kaufhaus, was ich jedoch nicht so toll fände. Das wirft natürlich sofort die Frage auf, warum Amazon nicht einmal während der Adventszeit gängige Weihnachtslieder, nach deren Ende ein Verkäufer dafür wirbt, sich wegen einer Preissenkung, die nur eine Stunde lang aufrecht erhalten werden kann, in die Abteilung, in der es Spiegelreflexkameras gibt, zu klicken, ins Programm nehmen kann. Während der fünf Minuten, in denen ich die Kopfhörer aufhatte, um zu sicher zu sein, dass auf dessen Webseite tatsächlich Funkstille herrscht, konnte ich keinen Pieps vernehmen. Hier herrscht Nachholbedarf. Sicherlich gilt das auch für die anderen E-Commerceler. Mit Musik soll ja alles viel leichter gehen. Vielleicht wäre es vorteilhaft, den Kunden verschiedene Musikrichtungen, aus denen sie wählen können, anzubieten. Einer kauft lieber bei klassischer Musik ein, ein andere bevorzugt Punk. Bleibt zu hoffen, dass sich die Zahl derer, die wegen der Musik in einen Kaufrausch verfallen, in Grenzen hält.

In einen sind heute viele Russen aus der Not, ihr Geld könnte bald wertlos sein, geraten. Das aus guten Grund. Ganz schlimm könnten die dran sein, die ihr Geld zu einer kleinen Bank gebracht haben – sie müssen fürchten, dass diese die Aktion der russischen Zentralbank nicht überlebt. Geldverknappung ist angesagt. Es sind zu viele Rubel im Umlauf. Die müssen raus aus dem Markt. Was da auf Sputnik erklärt wird, klingt so gar nicht russisch, bin ich doch von den Russen einfachere und gängigere Erklärungen gewohnt (Wie: „Mitschurin hat festgestellt, dass Marmelade Fett enthält, drum essen wir auf jeder Reise Marmelade eimerweise.“) Diesen Artikel habe ich zweimal lesen müssen. Nun ist fast alle klar. Nur das mit dem Dollar bzw. wie es passieren konnte, dass die Bank die Russen mit Rubel zugeschüttet hat, habe ich noch nicht ganz kapiert. Ich bin aber guter Hoffnung, dass ich das noch verstehen werde.Ungefähr 40 Tage würde der Spuk, also die Höchstzinsphase, dauern. Dann sollten alle überflüssigen Rubel abgeschöpft sein. Hoffentlich haben nicht allzu viele unter der Tabula rasa Aktion, die 17 Prozent Zinsen anrichten, zu leiden.

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