Endlich haben die Dresdner ihre Brücke

Am Montag ist es soweit, dann können die Dresdner etwas nutzen, wovon die Hallenser nur träumen kommen, denn während der Autobahnlückenschluss über die Saale im Norden Halles weiter auf sich warten lässt, werden die Elbflorenzer über ihre heißersehnte Autobahnbrücke fahren, und wäre an den beiden Enden der Überführung die Autobahn nicht schon zu Ende, würde sich niemand daran stören, wenn sie mit Tempo 130 über die Elbe jagten. Da die Überquerung nur 636,1 m lang ist, sind behördlich höchstens 60 drin. An die wird sich, wenn es der Verkehr erlaubt, natürlich niemand halten. Der Stadt kann ich nur raten, im letzten Drittel der Brücke Starkästen zu installieren. Mit den beiden Blitzer wird die Stadt die Baukosten (156 Mill. €) schnell wieder drin haben. Dresdens umstrittenstes Projekt – die Waldschlößchenbrücke – ist endlich fertig. Wegen ihr hat die Stadt ihren Weltkulturtitel verloren. Allein schon, weil der Bau zum Rasen verleitet ist, die Aberkennung berechtigt. Die UNESCO als Hüter der Verkehrssicherheit. Wer hätte das gedacht. !Korrektur!

Natürlich hat die Stadt den Titel aus anderen Gründen abgeben müssen. Obwohl ich, als darum gestritten wurde, ob die Querung gebaut werden sollte, mitdiskutierte, kann ich heute nicht mehr sagen, ob Paris generell gegen eine Brücke an dieser Stelle war. Dass sie etwas gegen diese hatten, kann ich gut verstehen. Nichts lässt darauf schließen (von der Höhe mal abgesehen), dass die Planer Rücksicht auf den Charakter der Landschaft genommen hätten – statt einer Brücke mit städtischen Flair hat man eine Rollbahn über die Elbe gebaut. Hätten zwei Spuren nicht gereicht? Oder, wie auf der Rügenbrücke, drei? Warum keine Brooklyn-Bridge bei vier Spuren? (Der Fuß- und Radfahrweg verläuft in der Mitte über den Fahrspuren in der Mitte. Von dort hat man einen tollen Ausblick auf Lower Manhattan.) Für einen Touristen ist die Brücke ein Ärgernis, denn nur eine Richtung bietet ungestörte Sicht. Und das Wechseln der Seiten ist nahezu unmöglich. Wehe dem, der sich dahin verirrt. Dauernd Autos, die die schöne Aussicht stören.

PS: Das ist die Karikatur des Jahres. Origineller geht es wirklich nicht.

!Korrektur! Die Dresdner haben mehr Glück als Verstand. Dank der Hufeisennase wird die Brücke rund um die Uhr mit dem Radar überwacht.

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