Die Russen bauen wieder große Kriegsschiffe, und nur Aliens, die das letzte Mal vor mehr als 30 Jahren sich auf der Erde umgeschaut haben, dürften enttäuscht sein über das, was sie zu sehen bekommen, denn was Putin da bauen lässt, unterscheidet sich nicht groß vom dem, was westliche Marinen haben. Damals hatten die russischen Kriegsschiffe noch ihre eigene Note – extravagante Schiffe, die meistens auch avantgardistisch waren. Das kann man über die Landungsschiffe, die auf der Krim gebaut werden, nicht unbedingt sagen. Aber das ist ja nicht das Ziel der Russen – für sie ist erst einmal wichtig, grundsolide Großkampfschiffe, die auf der Höhe der Zeit sein sollen, zustande zu bringen. Besser als die Mistrals, die ihnen Hollande vorenthalten hat, sind sie allemal. Aber im Gegensatz zum rauchenden Ungetüm Kusnezow haben sie keine Raketen gegen Schiffe an Bord (dafür hat jedes Schiff immerhin eine Kanone, nach der man auf vergleichbaren westlichen Schiffen vergeblich sucht). Es wäre aber nicht verwunderlich, wenn die Russen noch ein wenig aufrüsten sollten. Noch interessanter als der technische Schnickschnak und die Optik ist, dass Russland die Schiffe auf die Krim, wohin praktisch nichts exportiert werden darf, bauen lässt, getreu dem Motto, dass ein Problem kein Problem ist. Es wäre ja auch zu langweilig, wenn man sich nur mit Problemen, die mit der Konstruktion zu tun haben, herumplagen müsste. Nun muss auch noch jedes Teil aus Russland kommen. Oder einem Land, für das die Krim kein Embargo-Gebiet ist. Wird eine Schraube aus dem Westen es ins Schiff schaffen? Ich glaube wohl nicht. Vermutlich will Putin das auch nicht. Was kann es als besseren Beweis, dass man ohne den Westen auskommt, geben, als auf der Krim eine hochmodernes Kriegsschiff zu bauen? Für den Kreml ist das ein Prestigeprojekt, das nicht schiefgehen darf, auch weil Kertsch und Nikolajew, wo in Sowjetzeiten die besagten Avantgardeschiffe vom Stapel liefen, nicht weit von einander entfernt sind. Nun müssen die Russen zeigen, dass sie selbst Schiffe bauen können. Bis zum Maidan hat die Ukraine immerhin noch Motoren nach Russland geliefert. Die fertigen die Russen trotz des Embargos nun selber. Während in der ehemaligen Rüstungsschmiede des Sowietreiches Stille herrscht, soll es auf der Krim brummen. Ein Kalkül, das aufgehen könnte.
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