Die Deutschen können es im Augenblick

keinem recht machen – eine Einschätzung, der Berufsoptimisten, die naturgemäß dazu neigen, die Dinge verniedlichend zu umschreiben, sofort zustimmen würden. Pessimisten würden sich die Frage stellen, ob der Westen sich nicht nur einen schweren Clinch mit Putin, der im baerbockischen Sinne ein Krieg ist, jedoch nicht so genannt werden soll, da ihn diese Formulierung zu einer Kriegspartei machen könnte, liefert, sondern auch den Deutschen den Fehdehandschuh vor die Füße geworfen hat. Da wir immer nach oben oder geradeaus schauen, haben wir ihn noch gar nicht erblicken, geschweige den aufheben können. Vielleicht sind die Deutschen auch zu alt, sich zu bücken, so dass ihnen gar nichts anderes übrig bleibt, als einen Bogen darum zu machen. Zur Not treten sie halt drauf. Oder liegt es am milden Winter? Bei einer Kältewelle wäre wohl der Artikel Hershs, der festgestellt hat, was viele vermutet haben, nämlich dass Biden den Auftrag gegeben habe, die Nord Stream Leitungen zu sprengen, wie eine Bombe eingeschlagen. Dank der vollen Erdgasspeicher blieb die Reaktion ziemlich mau. Die Grünen haben schon im Sommer gewusst, warum sie jeden Kubikmeter, der am Markt zu haben ist, kaufen müssen. Sie sind eben schlau. Jedoch nicht schlau genug, um einer Wahlniederlage zu entgehen. Und das gleich im ersten „Kriegswinter“, der zudem noch gar nicht richtig zugeschlagen hat. Der SPD ist es in Berlin sogar noch schlechter ergangen. Beider Hochburg ist von den Konservativen geschleift worden. Zu allem Überfluss sieht es danach aus, als ob Deutschland auch geschleift würde – die Welt mäkelt seit geraumer Zeit über alles, was die Deutschen machen. Erst werden wir verspottet, weil eine Ministerin nur Stahlhelme liefern will. Ein halbes Jahr haben die hiesigen Medien gebraucht, um die Menschen davon zu überzeugen, das Land müsse mehr tun. Die Talkshows wurden zu Seminaren, in denen Dozenten wie Melnik den Menschen auf den Sofas erklärten, wie wichtig es für die Ukraine sei, bspw. deutsche Panzer einzusetzen. Des Einredens überdrüssig, hat es dann klein beigegeben. Nun ist plötzlich auf einmal alles ganz anderes – Politiker wie Baerbock (im Augenblick in Skandinavien) müssen ihre europäischen Kollegen überreden, Panzer in die Ukraine zu liefern (Panzerdiplomatie nennt man das jetzt wohl). Verrückte Welt. Die friedliebenden Deutschen scheinen jetzt die Kriegstreiber zu sein. Zeit, andere Gäste einzuladen. Der Blog wüsste schon, wen.

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