„Calvin“ – ein Tschernobyl reicht

Wenn mich nicht alles täuscht, hat man früher Menschen, die für das Leben anderer verantwortlich waren, davor bewahrt, sie mit schweren Unfällen ihrer Kollegen zu konfrontieren. Bilder und Aufnahmen wurden ihnen mit der Begründung, diese würden ihrer Psyche schaden, so dass sie nicht mehr konzentriert ihren Beruf ausüben könnten, verwehrt. Dass man heute die Dinge gelassener angeht, zeigt sich im Verzicht des Gesetzgebers, angesichts der vielen Autos, die auf der Leinwand und in der Glotze zu Schrott gefahren werden, Fahrzeugführern ein Kino- und Fernsehverbot für die entsprechenden Filme zu erteilen. Ob man das bei Mars One genauso sieht, kann ich nicht sagen. Da man sich bereits in der 3. Ausscheidungsrunde befinden, wäre die Zahl derer, die „Life“ im Kino verfolgen könnten, ziemlich gering. Das Gute an der Mission ist, dass die Personen nicht mehr zur Erde zurückkehren werden. „Calvin“ (sollte es auf dem Mars gefräßiges Leben, das sich wegen der niedrigen Temperaturen tot stellt, geben, bleibt den mutigen Entdeckern gar nichts anderes übrig, als dieses putzige Tier auch so nennen) bliebe also dort, wo er hingehört, nämlich weit weg von uns. Ein Tschernobyl ist schon eines zu viel, da brauchen wir nicht noch „Calvin“ – auf der Raumstation läuft also alles schief, was nur schief laufen kann, was zum größten Teil an der Besatzung liegt, die, so wie die unglücklichen Männer, die mit ihrem Leichtsinn die Katastrophe in der Ukraine ausgelöst haben, einfach die Gefahr, die von diesem unsympathischen Lebewesen ausgeht, unterschätzt. Sollte wirklich noch jemand planen, in einem Raumschiff Materie zu neuem Leben zu erwecken, gibt „Life“ ihm den Tipp, dafür zu sorgen, das Laboratorium in einem Modul, das man im Notfall auf Nimmerwiedersehen ins All schießen kann, unterzubringen. Das würde mich ungeheuer beruhigen. Wer traut noch Wissenschaftler, die meinen, es könne nichts passieren?

Nicht in den Weltraum, sondern aus dem Amt hat Schulz die Merkel schießen wollen. Theoretisch kann das gelingen, jedoch kann ich mir nicht vorstellen, wie es der SPD als auch den Linken gelingen könnte, Wähler, die beide an die AfD verloren haben, zurückzugewinnen. Die CDU scheint dies geschafft zu haben – wegen der Aussicht, von Rot-Rot-Grün reagiert zu werden, sind die Ultrakonservativen zu Merkel übergelaufen. Ohne deren Stimmen hat es für Petry nur zu einem einstelligen Ergebnis gereicht. Wenigstens ist damit die Mär, die AfD sei eine Partei für die kleinen Leute, vom Tisch. Diese Erkenntnis bringt den Linken, die drei Prozent im Saarland verloren haben, auch nicht die Wähler zurück. Mit Kippings Politik des Reinlassens um jeden Preis lassen sich die Abtrünnigen, von denen sich die meisten nur noch für die Flüchtlingsthematik interessieren, was es unmöglich macht, sie mit anderen Themen zu ködern, nicht zurückgewinnen. Einzig Wagenknecht, die den Zustrom begrenzen will, was den meisten ihrer Parteifreunde überhaupt nicht behagt, kann sie dazu bringen, die Linken zu wählen. Das ist zu wenig, um Merkel aus dem Amt zu katapultieren.

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