Auf die Luftabwehrraketen kommt es an

Ein Jahr Krieg in der Ukraine, und im Gegensatz zum Kanzler, der geäußert hat, der russische Präsident sei gescheitert, ist der Blog der Meinung, dass Putin mit seiner Armee, die, so scheint es, mit der Devise „Learning by Doing“ in den Kampf geschickt wurde, zufrieden sein kann, selbst wenn er am Anfang des Kriegs beabsichtigt haben sollte, die Regierung in Kiew zu stürzen. Der Angriff aus 3 Himmelsrichtungen hat den Russen im Süden schnell beträchtliche Geländegewinne beschert. Die Rolle, die er sich zum Gelingen des Plans zugedacht haben könnte, war wohl, mit seinen Reden, in denen er die Existenz der Ukraine infrage stellte, dafür zu sorgen, den Eindruck zu vermitteln, Kiew sei das Hauptziel. Angesicht der starken Verbände im Norden blieb den Ukrainern auch so gar nichts anderes übrig, als den Süden zu entblößen, was seine Truppen in die Lage versetzte, die Krim aus dem Kampfgeschehen herauszuhalten. Das war ein geschickter Coup. Der Plan ist aufgegangen. Die Insel ist weitestgehend von Angriffen verschont geblieben. Ob das so bleibt, hängt von den Luftabwehrraketen, die aufgestellt wurden, um die Brücke, über die die Versorgung der Insel läuft, zu sichern, ab – sollten die Russen im Falle eines Angriffs es schaffen, Kurzstreckenraketen, die die Ukrainer jüngst von den Briten erhalten haben, abzufangen, können Selenskyj, Melnyk und Co. ihren Traum, die Krim in ihre geliebte Ukraine heimzuholen, begraben. Die letzte Trumpfkarte (außer den makellosen Leoparden, in denen man locker bis nach Moskau fahren kann, natürlich), die Kiew noch bleibt, ist, darauf zu hoffen, dass auf der Krim noch viele russlandfeindliche Menschen, die die Kappung der Verbindung zum Anlass nehmen, den Aufstand zu wagen, leben. Gelingt das bzw. haben die das Gefühl, dass den Behörden nicht mehr Herr der Lage sind, bleibt es sicherlich nicht nur beim Entfernen von Bahnschienen (auf der Strecke Sewastopol – Simferopol ist gestern eine ausgebaut worden). Im Gegensatz zu Kherson brauchen die Russen wohl Massenangriffe, bei denen Raketen oft durchkommen, nicht zu fürchten. Funktionieren über der Krim die Luftabwehrraketen, bleibt Selenskyj nichts anderes übrig, als sich von seinem großen Ziel, jeden besetzten Zentimeter seines Landes zurückerobern, verabschieden. Wohl oder übel muss der Westen dann darüber nachdenken, ob es Sinn macht, dass Angebots Chinas, das inhaltlich dem entspricht, was Kissinger in Davos vorgeschlagen hat, anzunehmen. Für die hiesigen Panzerfahreramateure Strack-Zimmermann und Hofreiter ein Desaster – auf die Luftabwehrraketen kommt es an, nicht auf die Leoparden.

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