Trump und Merkel – die große Schelte fällt aus

Aufgeschoben ist nicht aufgehoben, und da wir uns nur drei Tage zu gedulden brauchen, bis wir Merkel und Trump Hand in Hand im Weißen Haus sehen, sei Donald verziehen, dass er wegen eines Blizzards, der nicht so schwer wie befürchtet ausgefallen ist, unsere Bundeskanzlerin nicht hat kommen lassen. Schließlich gilt beim Fliegen das Motto „runter kommt man immer“. Wenn Flugzeuge heute problemlos ins Auge eines Hurrikans fliegen, sollte es kein Problem sein, in einem Schneesturm am geplanten Ort aufzusetzen. Die Frage ist nur, wie das geschieht. Merkel kann die Verschiebung nur recht sein – sie kann nun wesentlich entspannter nach Washington fliegen. Sie weiß dann, ob sich das Vorgehen Ruttes, keine türkischen Minister mehr nach Holland zu lassen, um so Wilders auf der rechten Spur zu überholen (was nicht grundsätzlich verboten ist), ausgezahlt hat. Dank Erdogans Bestreben, sein Kabinett nach Deutschland zum Wahlkampf zu schicken, hätte sie zig Gelegenheiten, es im Falle eines Wahlerfolgs Ruttes nachzumachen. Das wäre natürlich viel einfacher, als ein skeptisches Publikum, das wissen will, ob sie Trump in die Schranken gewiesen hat, davon zu überzeugen, genau das während der Gespräche getan zu haben – schier unmöglich bei einem Mann, der sie über den grünen Klee lobt. (Angela wird mindestens dreimal „fantastic“ sein. Nicht auszudenken, was abginge, wenn sie noch eine tolle Frisur hätte und schicke Sachen tragen würde.) Donald wird sie Tode umarmen, so dass für die Öffentlichkeit die groß angekündigte Schelte ausfallen wird. Sie muss sich schon mit Putin, der immer ganz verschüchtert wirkt, wenn er sich mit ihr nach einem Treffen den Journalisten zeigt, treffen, um jemanden, der bedeutend ist, zu belehren. Aber das war noch vor dem Eingreifen der Russen in Syrien. Russland ist wieder wer. In Washington habe sie das erkannt. (Mein Vorurteil lässt es nicht zu, diese Erkenntnis Trump zuzusprechen. Aber so borniert, einen Hund ausschimpfen, wenn er Donald mag, bin ich noch nicht. Jener im Sketch mit Johansson kann von Glück sagen, dass er noch am Leben ist. Liberale eben.) Um den Russen nicht den ganzen Ruhm zu überlassen, setzten die USA alles daran, mit Hilfe der Kurden Raqqa zu erobern. (Das leidige Problem mit der zweiten Front – sie kommt, jedoch immer recht spät.) Die Einheit, die sie geschickt haben, soll monatelang den Häuserkampf geübt haben. Sicherlich haben Amerikaner und Russen schon vereinbart, wo sie sich treffen werden. Da Assads Truppen ein zweites Kalifat im Nordosten des Landes verhindern wollen, werden im Norden die Russen den Kurden nicht weiter entgegenkommen. Es werden noch Monate vergehen, bis das geschieht. Lt. der Zeit sind die Russen auch schon in Libyen. Ein Expeditionskorps, das lt. BBC 22 Mann stark sein soll. Southfront sagt, russische Söldner, vermutlich bezahlt von russischen Ölkonzernen, die gerne dort Öl fördern möchten, würden im Osten des Landes kämpfen. Das klingt am plausibelsten.

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