Die AKP und die Frau, die sich nicht traut

Wenn wegen einer 40 prozentigen Auslastung der Hotels selbst der Führer, würde er noch leben, in Halle willkommen wäre, sollten die AKP-Funktionäre, die in den alten Bundesländern vergeblich nach Hallen suchen, in denen ihre Minister den Auslandstürken die Vorzüge einer autokratischen Präsidentenmacht schmackhaft machen, sich im Osten, speziell hier, umschauen – sie sind herzlich willkommen, wenn sie Anhänger mitbringen, die hier übernachten. Dank der vielen freien Betten zählen die Preise zu den niedrigsten im Lande. Und da die neuen Ländern noch deutscher als die alten sind, kommt eine Reise hierher fast einem Auslandsaufenthalt gleich. Wer es richtig anpackt, kann in wenigen Stunden sein Deutschsein derart vervollkommnen, dass er von nun an seine Landsleuten gehörig nervt. Mehr Diaspora als in Halle geht wirklich nicht. Dafür wird man umso mehr vom Mutterland umworben, was für europäische Verhältnisse recht ungewöhnlich ist. Höchstens die Israelis kümmern sich, so vermute ich, derart intensiv um ihre Landsleute, die im Ausland, sprich in den Staaten leben. Dass eine Partei in Kiew um die mehr als 2 Millionen Ukrainer, die in Russland ihr Geld verdienen, vor Ort wirbt, halte ich für höchst unwahrscheinlich. Cameron hat es sogar fertiggebracht, Briten, die das Land verlassen haben, vom Referendum über den Verbleib in der EU auszuschließen. Da frage ich mich natürlich, warum die in der Bundesrepublik lebenden Türken so wichtig für das Land sind. Je länger ich darüber nachdenke, desto abstruser werden die meine Vermutungen, bis ich schließlich zur Erkenntnis gekommen bin, dass es das beste wäre, Veranstaltungen einer Partei, deren Vertreter die Rechte der Bürger beschneiden, platzen zu lassen. In Gaggenau war dies dem Bürgermeister vorbehalten – wegen falscher Angaben er hat die Zusage widerrufen. Dabei wäre es Merkels Aufgabe, alle Veranstaltungen der AKP zu verbieten. Nachdem Erdogan Yücel nun noch beschuldigt hat, ein Agent zu sein, machte sie wirklich nichts falsch, wenn sie der Partei Erdogans untersagen würde, Wahlkampf in Deutschland zu machen. Aber dazu wird es nicht kommen.

1911, als zum ersten Mal Frauen für ihre Rechte auf die Straße gingen, war schon der Slogan „gleicher Lohn für gleiche Arbeit“ zu vernehmen. 106 Jahre später ist das Thema immer noch höchst aktuell. Und noch einer Untersuchung Oxfams werden noch einmal 170 Jahre vergehen, bis das Ziel erreicht sein wird. Natürlich nur unter der Voraussetzung, dass Leute wie Trump, der noch nie in seinem Leben gebügelt hat, nicht gewählt werden. Denn das Problem ist nicht die Entlohnung an sich, sondern die zig Millionen Haushaltsmuffel, die wie er sich weigern, mitzuhelfen. (Ist während des Wahlkampfs Donald gefragt worden, wie er seine Frau im Haushalt unterstützt?) Für Oxfam zählt die Arbeit in der Wohnung nämlich dazu. Und da arbeiten die Frauen 10 mal mehr als die Männer. Unentgeltlich natürlich.

PS: Fünfmal hat er seine Einberufung (kein Bock auf Vietnam) zurückstellen lassen, nun tut er so, als ob er sich bestens im diesem Metier auskennen würde. Er hat sogar die Chuzpe, den Leuten zu erzählen, ihm seien die Klamotten aufgeschwatzt worden. Sein Auftritt auf dem modernsten Träger, den die USA im Augenblick hat, kam jedenfalls nicht gut an.

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