100 Panzerhaubitzen, die ins Niemandsland

schießen, und wer glaubt, die Manager KMWs müssen den Ukrainern versprochen haben, dass ihre Panzerhaubitzen Wunderdinge vollbringen könnten, den muss der Blog enttäuschen – wer einmal in die Dinger vernarrt ist, der bleibt es sein ganzes Leben. Vor mehr als zwei Monaten war in einem Artikel des Spiegels, in dem die deutsche Panzerindustrie beleuchtet wurde, zu lesen, dass die Deutschen ihre Waffen reißend loswerden würden. Damals wurde noch um Mariupol gekämpft. Und im Donbass bewegte sich nichts. Heute Mariupol ist für eine deutsche Haubitze außer Reichweite und der Donbass fast vollständig in russischer Hand. Vermutlich hat der Kreml anhand der Daten, die die Nachfolger des KGBs über KMW bereitstellten, schon längst ausgerechnet, wann die russische Armee mehr als 40 km westlich von Kramatorsk stehen muss. In einem Jahr? Oder kann man sich gar zwei Jahre Zeit nehmen? Vermutlich wissen sie das in Moskau besser als in der deutschen Firmenzentrale. Dem Blog schwant, dass die bestellten Panzerhaubitzen fürs klassische Frontgeschehen, in der die Gegner sich nahe gegenüberstehen, zu spät kommen wird. Das wird es nicht mehr geben, denn die Russen werden als Antwort auf die Waffenlieferung des Westen versuchen, breite Korridore, in die geschossen werden kann, ohne dass sich jemand daran stört, zu errichten. Pufferzonen in einer Breite, wie sie die Welt wohl noch nie gesehen hat. Wenn deutsche Politiker behaupten, die moderne westliche Waffen würden die Ukrainer in die Lage versetzen, die Russen zu besiegen, ist das nur halb richtig – sie zwingen die Russen dazu mehr, mehr Territorium als nötig zu erobern. Hätte im Februar der Donbass noch gereicht, muss es nun ein Stück mehr sein. Eben jene 40 km. Oder sind es vielleicht wegen der amerikanischen Raketenwerfer gar 80 km? Was will die ukrainische Armee in diesen Zonen treffen? Die Russen werden sich hüten, dort Waffenlager, Kasernen oder Reparaturstützpunkte einzurichten. Die sind dort mobil unterwegs, unterstützt durch Drohnen, die ihnen sagen, wo Gefahren lauern. Das wird ein Gebiet ein, das jenen in den Science Fiction Movies sehr ähnelt (kein Film kommt ohne einen Landstrich, in dem man nicht leben kann, aus.) Deutsche Panzerhaubitzen sind da völlig fehl am Platz.

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