„Ziechmar“ – Job bis zur Rente (womöglich noch länger)

Zwar wissen wir noch nicht, wer im Herbst Kanzler sein wird, jedoch lässt sich dank der Regel „einmal Außenminister, ewig Außenminister“ mit ziemlicher Sicherheit sagen, dass „Ziechmar“ Gabriel (Was macht eigentlich Pelzig?) dieses Amt auch im nächsten Jahr ausüben wird. Um das zu verhindern, sollte die FDP schon über 13 Prozent kommen. Dann könnte sie mit der Union regieren, was Ziechmar gar nicht gut finden würde, denn statt sich mit den Großen dieser Welt zu treffen, müsste er den ganzen Tag im Bundestag sitzen, und das womöglich noch ganz hinten. Nein, so stark werden die Gelben nie im Leben. Egal mit wem die SPD regiert – immer läuft es darauf hinaus, dass „Ziechmar“ Außenminister bleibt. Ziechmar ist, wenn man so will, der Talleyrand der Deutschen. Der war unter Napoleon und dem König Secrétaire d’État. Wenn er Glück hat, kann er in einer Legislaturperiode für zwei Lager, die gegensätzlicher nicht sein können, arbeiten. (Der Franzose wechselt nach mehr als 10 Jahren erst die Seiten.) Während es für „Ziechmar“ gar nicht besser hätte laufen können, sind alle jene, die sich danach sehnen, bestimmen zu dürfen, wer Kanzlerkandidat wird, die großen Verlierer. Man hat uns um das Recht, den Kandidaten zu bestimmen, gebracht. Ja ich schließe mich da ein. Wenn es hier Verhältnisse wie in Frankreich, wo man für einen Euro sowie der Erklärung, mit den Zielen der Partei einverstanden zu sein, mitreden kann, gäbe, gehörte ich zu denen, die in jeder Partei mit Ausnahme der FDP abgestimmt hätten. Selbst bei der CSU hätte ich es versucht. Zu meiner großen Überraschung haben die Franzosen es nun sogar geschafft, den richtigen Mann zu wählen (angesichts der letzten Abstimmungen war das wirklich nicht zu erwarten) – bei den Sozialisten hat Benoît Hamon, der in den Interviews, die ich im französischen Fernsehen mit ihm sah, überhaupt nicht so revolutionär wie sein Programm, mit dem er das Land umkrempeln will, klang, gute Aussichten, als deren Spitzenkandidat ins Rennen zu gehen. 750 € Grundeinkommen sowie eine Steuer auf Roboter haben Spiegelonline dazu veranlasst, im Titel für den Artikel, in dem dessen Sieg verkündet wird, vor seinen Namen „Utopist“ zu stellen. Ich halte die Forderungen für recht real. Noch realer werden sie, wenn Trump sein „Buy American“ Programm durchziehen sollte. Wenn Apple seine iphones in den Staaten herstellen lassen muss, wird niemand mit hochgefährlichen Chemikalien die Gehäuse putzen müssen. Da werden Roboter ran müssen. Insofern könnte seine Politik des Abschottens einen ungeheuren Automatisierungsschub, den die Globalisierung bisher verhindert hat, auslösen. Bisher wurde der technische Fortschritt immer am Produkt gemessen. Da, wie ich neulich las, ein Elektroauto wesentlich einfacher als ein Benziner gestrickt sei, ist es durchaus möglich, dass der Fertigung eine größere Bedeutung zukommt. Wenn die Produkte, so wie beim Handy, immer gleicher werden, muss halt effizienter produziert werden. Sollte in 10 Jahren der Trumpismus mit dem Wilhelminismus verglichen werden, hätte sich eine weitere Regel, die wir Friedrich zu verdanken haben, bewahrheitet – die dümmsten Bauern ernten eben doch die größten Kartoffeln.

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