Wie ein neues Sprichwort in die Welt gesetzt wird!

Eigentlich hatte ich gedacht, ich hätte mich damit abgefunden, dass der „Spiegel“ seine gute alte Forensoftware, die mir u. a. noch ermöglichte, an jemanden eine Mail zu schicken sowie diese zu speichern, verschrottet hat. Ja ich war nach wenigen Tagen froh, dass diese nicht mehr zur Verfügung stand, verbrachte ich doch nun weit weniger Zeit damit, mich über Beiträge, die mir nicht gefielen, auszulassen. Heute hätte ich sie mir gern zurückgewünscht. Vermutlich ist es besser, dass sie nicht mehr zur Verfügung steht. Wer weiß, ob meine Frage, woher denn dieser wundervolle Spruch stamme, beantwortet worden wäre. Und es hätte mir auch nicht geholfen, wenn die Antwort zwei oder drei Tage später gekommen wäre.

Lange Rede, kurzer Sinn – ist der Satz, das Einzige, das einen Polen aufhält, ist eine offene Tür (Im Original „The only thing that will stop a Pole is an open door!“), nicht wundervoll? Ich fand ihn so großartig, dass ich mich, frei jedweden Argwohns, gleich daranmachte, herauszufinden, woher die Redewendung herrühren könnte. Leider ohne Erfolg. Google hat mir nur eine Quelle, eben die vom Spiegel, angeboten. Der Satz ist also erfunden, was, auch wenn dessen Sinn nicht klar sein sollte, für die Intelligenz des Autors, ein gewisser turnipseed, spricht. Da weiter unten das russischen Sprichwort Schönheit die Tür öffnet, aber nur die Tugend eintritt („Beauty may open the door, but only virtue enters.“), zu finden war, lag der Verdacht nahe, dass die Wendung ein „Putinversteher“ mit der Absicht in die Welt gesetzt haben muss, den Polen zu unterstellen, sie hätten Minderwertigkeitskomplexe. Deren Ahnen, ich denke da vor allem an die Schlachzitzen, hätten sich darum nicht geschert. Sie hätten auch offene Türen eingerannt. (Ich habe es. Jetzt weiß ich, was Geschichte alles vermögen kann.) Dass es nicht nötig ist, diese einzurennen, wenn die Person, die ich für mich gewinnen will, der gleichen Ansicht wie ich ist, habe ich ja gewusst. Neu war mir der Gebrauch im Sinne, dass jemand erst Ruhe gibt, wenn derjenige, mit dem er im Streit liegt, seiner Meinung ist. Wenn meine Oma die Polen nicht als rauflustig bezeichnet hätte (in Oppeln hätte es während des Fußballs immer Schlägereien mit ihnen gegeben), würde ich der Redensart, die keine zu sein scheint, wenig Beachtung schenken.

Es sieht so aus, als ob sich ihre Mentalität nicht geändert hätten. Dank Obama können sie sich sogar erlauben, von allen EU-Ländern den härtesten Kurs gegen die Russen zu fahren. Zu verlieren haben sie eh nichts. Ihr Gas müssen sie sich eh per Schiff holen, was sehr kostspielig ist. Es war eben ein Fehler war, die Polen nicht an der Nord-Stream-Pipeline zu beteiligen. Würden sie über die Leitung Gas erhalten, wäre ihr Verhalten vernünftiger und rationaler. Schlagzeilen wie jener GlobalResearchs, dass polnische Todeseinheiten in der Ukraine agierten, blieben uns erspart. Mögliche Folgen wage ich mir gar nicht auszumalen.

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