Was für ein Mittwoch – D für den ESM und Apple gegen den Rest der Welt

Wer will nach diesem Urteil noch Bundestagsabgeordneter werden? Zwar entscheidet der deutscher Vertreter im ESM darüber, ob sich beispielsweise die Haftungssumme, die das BVG abgesegnet hat (190 Mill. €) noch ändert, jedoch könne er, so schreibt Spiegel-Online, nur Maßnahmen zustimmen, die vorher der Bundestag absegnete, was ganz konkret bedeutet, dass vermutlich nun der Punkt erreicht, wo das Bundesverfassungsgericht nicht mehr weiterhelfen kann, was jemanden, der es nicht gut mit den Richtern meint, veranlassen könnte, zu behaupten, sie wollen mit dem leidigen Euro-Problem nicht mehr behelligt werden. Insgeheim dürfte der eine oder andere Volksvertreter gehofft haben, das Gericht würde dafür sorgen, dass sie nicht mehr Beschlüsse, die den Rettungsschirm betreffen, zu fassen bräuchten. Hätte das Gericht die bisherige Haftungssumme als Grenze, die keineswegs überschritten werden darf, festgelegt, wäre dies sicherlich der Fall gewesen. Nun müssen sie fürchten, noch einmal gefragt zu werden. Da Rössler verkündet hat, er freue sich, dass Karlsruhe das Parlament mitgenommen habe, wird es für sie nicht so schlimm wie von mir befürchtet werden.

Da ich mir Harald Schmidts Antwort auf die Frage, wie es ihm ohne Smartphone gehe, zu eigen gemacht habe (sinngemäß – das mache ihn zur „Elite“), fühle ich mich berufen, über das neue iPhone 5 zu schreiben, was für jemanden wie mich, der nach den Schmidt gar nicht elitärer sein kann, gar nicht so einfach ist. Leider gibt gibt es keine Live-Bilder, was natürlich die Aufgabe nicht leichter macht. Da mir die technischen Angaben auch nicht viel sagen, bin ich gezwungen, meine Einschätzung vom Urteil jener, die sich auskennen, deswegen aber nicht zur Elite gehören, abhängig zu machen. Viele von denen sind von den Daten nicht sonderlich beeindruckt. Im Guardian sich viele darauf freuen, die Beurteilung des Mobile-Experten, von dem einige glauben, er habe eine Apple-Phobie, zu lesen. Von ihm wird einfach erwartet, dass er die höchstmögliche Punktzahl vergibt. Würde er dies nicht tun, ständen einige vor dem Problem, ihre Meinung über ihn ändern zu müssen. Dass Apple-Fans eine Spezies für sich, habe ich auch schon feststellen müssen. Das sind absolute Hardliner, die früher oft in der Politik zu finden waren. Keinen Millimeter wichen sie von ihrer Meinung ab. Nur ihre Meinung galt. Pardon wurde nicht gegeben. Dagegen sind Pepone und Don Camillo reine Pragmatisten. Seit dem Ende des Eisernen Vorhangs ist der politischer Diskurs wesentlich sanfter geworden, nichtsdestoweniger müssen Leute, denen es wichtig ist, im Leben recht zu haben, nicht darauf verzichten. Man muss nur Apple-Jünger werden. Der einzige Nachteil ist, dass jeder, der dieses Gefühl auskosten will, kräftig dafür löhnen muss. Früher gab es das für umsonst (Wirtshaus-Schlägerei inklusive). Das mit dem Kloppen ist heute nicht mehr ganz so einfach. Mobile-Hooligans sind noch nicht gesichtet worden. Vorstellen könnte ich mir diese neue Art des Hooliganismus schon – Apple gegen Samsung, Nokia etc.

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