Wäre Donald doch lieber zum Everest gefahren

Es gibt ihn doch, und nach dem es am Wochenende noch hieß, der Hillary Step, die einzige Stelle auf dem Weg zum Gipfel des Mount Everests, bei der bergsteigerischen Können gefragt ist, habe sich wegen eines Erdbebens in Luft aufgelöst, bin ich froh, weiter träumen zu dürfen, irgendwann auch einmal dort hochzukraxeln. Wegen Bergsteigerfähigkeiten, die gegen Null tendieren, geht es mir nicht darum, mich dieser Herausforderung zu stellen, sondern ich habe Angst, die Sherpas könnten, weil es nun so leicht ist, dem letzten Sachsenkönig nacheifern, der mit den Worten, macht doch Euren Dreck alleene, abgedankt ist. Vorsorglich haben einheimische Kletterer – auch damit nicht der Eindruck, sie würden nur wegen des Geldes die Ausrüstung der Everest-Enthusiasten bis in Gipfelnähe tragen, entsteht – erklärt, Schnee habe ihn überdeckt. Das muss genügen, um ihre Landsleute zu bewegen, den Everest-Touristen das Leben weiterhin so angenehm wie möglich zu machen. Naturvölker wie die Nepalesen oder Finnen brauchen nicht viel Worte, um sich Gehör zu verschaffen. Davon kann Donald nur träumen – er spricht nicht nur viel mehr, sondern er schafft es auch noch, mit seinen Worten die Lunte, die zur Bombe, die im eigenen Haus liegt, führt, anzuzünden. Natürlich unabsichtlich, da aber die Lobpreisungen des saudischen Königshauses nicht aufhören wollten, hatte ich nach wenigen Minuten das Gefühl, Nero hätte es mit seiner Leier und seinem Gesang nicht besser hinbekommen. Immerhin hat er gewusst, was er tat, als er Rom hat abbrennen lassen (nach neuesten Forschungen wird ihm das zu Unrecht nachgesagt). Trump glaubt aber, dank ihm werde alles besser. Ein Messias, der als Zauberlehrling, dem ein Happyend verwehrt bleibt, enden könnte. Die Ironie an der Geschichte ist, dass dessen Politik womöglich genau das System, das er vehement bekämpft, schafft. Haben die USA den Iran des Schahs nicht auch mit Waffen vollgepumpt? Der hat, so wie die Saudis jetzt, alles gekauft, was er haben konnte. Die guten Jobs waren für die Ausländer. Mehr als 30 Prozent Jugendarbeitslosigkeit lassen vermuten, dass die Situation in Saudi-Arabien ähnlich ist. Es fehlt nur eine Person, die die Massen zu mobilisieren vermag. Beste Voraussetzungen für eine Revolution, über die, sollte sie kommen, in den Geschichtsbüchern stehen wird, Donald und sein Clan, allen voran seine „silly daughter“, haben mit einem Waffendeal jenseits von Gut und Böse dazu beigetragen, sie zu ermöglichen. (Selbst Shamir wird bald begreifen, dass Donald kein Lenin ist, sondern dessen Politik dazu führt, dass sich Leute wie Wladimir etablieren können.) Dass der Mann, der das fortschrittlichste Land in der Region zum Erzfeind Nr. 1der freien Welt erklärt, morgen noch beim Papst vorbeischauen darf, ist ein Skandal. Die Kurier hätte gut daran getan, ihn auszuladen. Gründe dafür hat es genug gegeben. Alleine schon wegen des Deals sollten ihm die Tore des Vatikans verschlossen bleiben.

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