Über die neue Rolle unserer Hände

Unsere Hände, von denen wir dachten, dass einzig Anstrengende, das ihnen wegen des technischen Fortschritts noch zu tun bliebt, sei, Messer und Gabel zu halten, haben diese Woche ein unerwartetes Comeback gefeiert, was angesichts der Meldung, Vorschulkinder würden sich schwer damit tun, Bleistifte zu halten, keinen Tag zu früh kommt – dank der Paare Trump und Macron sowie den beiden koreanischen Oberhäuptern, die sich gestern an der Demarkationslinie getroffen haben, wissen wir wieder, wie wichtig sie sind. Müssten wir anhand der Hände urteilen, wie die Beziehungen zwischen den Staaten, die die Protagonisten präsentieren, stehen, bliebe uns nicht anderes übrig, als zu sagen, sie können besser nicht sein. Dass Merkel als nüchterne Hanseatin aus der Reihe tanzt (man hat Trump wieder angemerkt, wie schwer es ihm fällt, Frauen als ebenbürtige Verhandlungspartner zu betrachten), sollte niemanden verwundern. Das ist auch gut so, denn eine dritte Hände-Orgie hätten wohl den einen oder anderen dazu verleitet, sich nach den guten alten Zeit, als bspw. Schmidt und Honecker sich nur so lange wie nötig die Hände hielten, gesehnt. Die sind längst passé. Heute herrscht die Diktatur der Bilder, die nun einmal nach Aufnahmen, die es noch nie gegeben hat, verlangt. Politiker liefern diese nicht nur, was an sich schon höchst erstaunlich ist, sondern schaffen es auch, mit ihnen die Hoffnung, von nun an werde alles besser, zu erwecken. Da diese auf ihnen zudem noch authentisch wirken, so dass ich fast geneigt, zu behaupten, dass selbst Politiker nicht davor gefeit sind, Fake News zu produzieren. Im Gegensatz zu den herkömmlichen Pseudo-Nachrichten brauchen sie nicht zu fürchten, dass ihr Gebaren, also der Einsatz ihrer Hände in einer Form, die sich kaum jemand hätte vorstellen können, als Fake enttarnt werden könnte. Sicherlich ist es nur eine Frage der Zeit, bis ihr Schwindel aufgedeckt wird. Die nächsten Krise kommt bestimmt. Und wenn während dieser die Spitzenmänner der Koreaner nochmals eine ähnliche Show abziehen sollten, weiß jeder, wie diese einzuordnen ist.

Nie hielt eine Station kürzer – gerade einmal 12 Tage hat das sich Camp namens Barneo, das nahe des Nordpol errichtet wurde, halten können. Dann mussten die Wissenschaftler evakuiert werden. Ein Blick in Wikipedia, wo die Werte der Hauptstationen, North Pole ….., aufgeführt sind, zeigt, dass dies nur den Trend bestätigt. Die letzte Eisscholle (2015) hat gerade einmal 700 km geschafft. Da es auf dem Eis nicht mehr möglich ist, die Arktis zu erforschen, haben die Russen sich entschlossen, ein Schiff, dem es nichts ausmacht, sich gegebenenfalls zufrieren zu lassen, in Auftrag gegeben. Der nicht mehr zu leugnende Klimawandel mit samt seinen verheerenden Folgen hält die Russen jedoch nicht davon ab, für die Passage nach Fernost über die Beringstraße zu werben. Wäre wären die Auswahlmöglichkeiten, auf welchem Weg Güter von Fernost nach Europa gelangen, ein Merkmal, an dem sich der Erfolg des Kapitalismus ausmachen ließe, müsste dieser stolz auf sich sein – statt einer (über den Suezkanal) gibt es nun drei (Seidenstraße).

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