Selbst bei den Ratzingern gibt es ein schwarzes Schaf

Wer so einen älteren Bruder hat, kann nach meiner Theorie, deren Bestätigung ich mir Ende Oktober, wenn „Schorschi und Beppi“ (die Ratzinger-Brüder) im Schleichfernsehen wieder zu sehen sind, erhoffe, eigentlich nur Papst werden – nach einer Kindheit, die geprägt war vom Verlangen, nicht so wie Georg sein zu wollen, dem Chorknaben der Regensburger Domspatzen nachsagen, er sei extrem cholerisch und jähzornig, blieb Josef nur übrig, sich für einen Beruf zu entscheiden, in dem er Menschen Gutes tun kann, sprich Lehrer, Arzt oder Priester zu werden (etwas Misanthropisches kam da nicht in Frage). Der jüngere Brüder Ratzingers hat sich für die Kirche entschieden und dank seiner beispiellosen Kariere sicherlich dazu beigetragen, dass sein Bruder sich in Regensburg austoben konnte. Die Tagesschau ließ heute jemanden, den er mehr als verprügelt hat, zu Wort kommen. Der hat erkennen lassen, dass wer mit ihm aneinandergeriet, im ungünstigsten Fall sich das Haareschneiden hat ersparen können. Hätte ich unter dessen Fuchtel gestanden, wäre mein gesamtes Taschengeld beim Friseur draufgegangen – immer Igel (sofern das erlaubt ist), so dass er mich nicht an den Haaren hätte packen konnte. An einer normalen Schule hätten sie ihn gleich nach dem Tod Adenauers in Pension geschickt. Bei den prestigeträchtigen Bildungseinrichtungen tickten die Uhren anders. Vermutlich ist das heute noch der Fall. Vielleicht ist es ein Wink des Schicksals, dass ausgerechnet an dem Tag, an dem die Untersuchungskommission ihren Bericht über die Übergriffe des Personals an den Kindern vorgestellt hat, Linda gefasst wurde, der manch einer wünschen würde, sie müsse nach ihrer Rückkehr aus Mosul zu ihrer Resozialisierung in einen gemischten Chor unter der Leitung Ratzingers eintreten. Gäbe es einen solchen, sollte die Rückfallquote gegen Null tendieren, da die irakische Armee mit Gefangenen des ISIS‘ kurzen Prozess zu machen pflegt. Die in einem Tunnelsystem von irakischen Soldaten gefasste Sächsin hat Glück, ihre Papiere vorlegen zu können. Lt. des Independents ziehen die Kämpfer es vor, die Dschihadisten aus Angst, korrupte Beamte könnten die Gefangenen gegen ein entsprechendes Salär auf freien Fuß setzen, in Mosul zu töten. Da im Irak diese Praxis Usus geworden ist, glauben die Milizen, auf diese Weise vermeiden zu können, noch gegen Leute, die man irgendwann einmal bereits festgenommen hat, kämpfen zu müssen. Meistens handelt es sich um einheimische Kämpfer reicher Daesh-Familien. Doch was geschieht mit dem ausländischen Kämpfern? Fast scheint es so, als ob sich niemand für deren Schicksal interessiert. Das Verhalten der Irakis im Falle Lindas lässt darauf schließen, dass man die gefangenen Ausländer gerne in ihre Heimatländer abschieben würde. Sie möchten nicht, wegen Menschenrechtsverletzungen an Personen, die aus Europa stammen, angeprangert zu werden.

PS: Fast hätte ich vergessen, meinen Urlaubstipp in der Hoffnung, alle mögen dort hinreisen, abzugeben.

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