Real – der Glanz ist ab

Während vor einem halben Jahr in München sich das weiße Ballett in der 2. Halbzeit weigerte, große Kunst abzuliefern, wofür es hart bestraft wurde, hat es gestern den Anschein gehabt, als wären die Königlichen nicht mehr in der Lage, zu brillieren – Real hatte nur wenige Chancen, und immer dann, wenn die Dortmunder wieselflink angriffen, was fast ausnahmslos in der 2. Halbzeit der Fall war, bebte es gewaltig im königlichen Gebälk. Dabei musste der BVB das Tor Casillas nicht einmal dauerhaft belagern, was ihnen auch nur ein einziges Mal gelang – ungefähr ab der 50. Minute nagelten sie die Madrilenen für 4 Minuten hinten fest, ohne jedoch daraus einen Nutzen ziehen zu können. Vermutlich wäre es beim Unentschieden geblieben, wäre Real nicht so hochkarätig besetzt. Sie wollen selbst Tore schießen. Diese Spielweise hat es dem BVB leicht gemacht, Angriffe zu starten, zumal die Stürmerstars den Ball immer wieder schnell verloren haben. Meist ging es dann über die rechte Seite nach vorne. Essien, der in der 1. Halbzeit, von zwei Flüchtigkeitsfehlern mal abgesehen, noch voll überzeugte, sah dann meistens nur noch die Hacken seiner Gegenspieler. Kein Wunder, dass die rechte Seite die Entscheidung brachte – eine Eingabe Götzes wehrte Casillas mit einer Faust Richtung Strafraummitte ab. Der Ball landet dann schließlich bei Schmelzer, der von halblinks den Ball an Freund und Feind vorbei flach ins rechte Eck schoss. Pepe sah recht unglücklich aus – er ließ nämlich den Ball durchlaufen. Pech für Casillas, denn es war der einzige Fehler, den er machte. Pepe hat gleich mehrere grobe Schnitzer aufzuweisen. Folglich entspricht es dem Spielgeschehen, wenn einer seiner Fehler den Dortmundern ermöglichte, in Führung zu gehen. Aus dem eigenen Strafraum spielte er völlig unbedrängt Kehl an, der gedankenschnell Lewandowski bediente. Nach einem kurzen Sprint schoss der zwar ins rechte kurze Eck, jedoch hatte Casillas keine Chance, den Ball zu halten. Wenigstens kann Real für sich reklamieren, das Tor des Abends geschossen zu haben. Einen langen Pass von Özil hob Ronaldo volley über Weidenfeller ins Tor. Das war wirklich sehenswert. Danach habe ich nicht mehr viel von ihm gesehen. Sollte Mancini, der Trainer Mancitys, noch weiter das Team betreuen dürfen, können beide Teams schon einmal für die nächste Runde planen. Ein neuer würde mit der Mannschaft die drei noch ausstehenden Spiele gewinnen. Das würde alles noch einmal richtig spannend machen.

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