PJ Harvey und Katzenjammer (bei mir)

Unter denen, die dienstags zu später Stunde PJ Harveys Konzert sahen, dürfte bei einigen schon nach wenigen Minuten des Zuhörens der Wunsch, sie selbst einmal live erleben zu können, aufgekommen sein. Mir jedenfalls ist es so ergangen, und einer der Gründe, sie unbedingt vor Ort sehen zu wollen, könnte an meiner Intuition, die mir sagt, dass sie live genauso gut wie auf Platte klingen muss (ich kenne ihre Alben nicht), liegen. Ein besseres Kompliment kann ich ihr nicht machen, denn meistens ist es ja so, dass die Konzertauftritte nicht ganz dem Level, das die Musiker auf den Alben zeigen, entsprechen, ich aber fairer Weise noch erwähnen muss, dass keiner der Songs, die sie dargeboten hat, sie stimmlich so gefordert haben, dass aufgrund des hohen Schwierigkeitsgrades von Vorneherein klar ist, sie könne nur in jedem 4. Konzert ihr Studioniveau erreichen. Daher wäre es auch unfair, Sängerinnen, die die Oktaven ständig rauf und runter singen, Marina zum Beispiel, mit ihr zu vergleichen. Deren „Hollywood“ Bühnendarbietung, die ARTE vor anderthalb Wochen zeigte, kam nicht so ganz an die Radioversion heran, nichtsdestoweniger gut war, ich mir jedoch gewünscht hätte, sie würde live genauso exakt wie im Studio, wie es Nina Hagen zu tun pflegte, singen. Die Chance, eine gute Liveband (ich denke, dass Video zeigt es) hatte ich am Donnerstag – Katzenjammer gab ein Konzert in der Region (Jena). Leider aber machte meine Angewohnheit, alles aufzuschieben (neudeutsch prokrastinieren; wird trotz der lateinischer Bezeichnung noch nicht als Krankheit eingestuft), dazu gehört auch, keine Karten in der Hoffnung, diese am Veranstaltungstag zu bekommen, im Vorverkauf zu erwerben, einen Strich durch die Rechnung. Das Konzert war natürlich ausverkauft, so wie vermutlich jenes, das die im letzten Jahr gaben, was für den Geschmack der Jenaer spricht, ich aber insgeheim die Hoffnung hegte, dass das Interesse ein wenig abgeebbt wäre. Weit gefehlt. Immer, wenn ich mir das Video anschauen bzw. deren Lieder höre, frage ich mich, wie es möglich sein kann, dass vier Skandinavierinnen (sie kommen aus Norwegen) derart temperamentvolle Musik machen können. Das ist Lebensfreude pur, was die vier da zeigen. Ich werde mich noch ein wenig gedulden müssen. Zwar spielen sie in diesem Sommer noch einmal in Leipzig (Highfieldfestival), leider Gottes aber auf einem Festival, also schrecklich naturnah.

Dieser Beitrag wurde unter Allgemein veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Eine Antwort zu PJ Harvey und Katzenjammer (bei mir)

  1. Simply want to say your article is as astonishing. The clarity for your put up is simply great and that i can suppose you’re a professional on this subject. Well along with your permission let me to clutch your RSS feed to stay up to date with approaching post. Thanks a million and please continue the rewarding work.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert