Nicht weitersagen – noch gefährlicher als …

Ausnahme oder Regel – trifft ersteres zu, dürfen jene Schüler, die das zweifelhafte Vergnügen hatten, von dieser Person unterrichtet worden zu sein, aufatmen, stimmt letzteres, hilft man Kindern am besten, wenn man gar keine hat, außer, man kann sie von zu Hause aus unterrichten, was hierzulande nur auf einer Hallig möglich ist. Dank der wunderbaren „Braunschläger“ (kommt auf 3sat) habe erst gestern mitbekommen, dass sich zum Kreis jener, die in der Politik besser als in der Schule aufgehoben sind, eine weitere Person gesellt hat. Nun sind es deren drei – nach Kretschmann und Gabriel nun Höcke, dem Jauch dank seiner Taktik, gleich zu Beginn der Sendung seine Munition zu verballern, einen brillanten Einstieg verschafft hat. Die Idee, die Deutschlandfahne aus dem Sakko zu ziehen, hätte ohne die Einspielung einer Rede, in der u. a. zu den Erfurtern sagte, die Deutschen würden, wenn sie flöhen, bei einer Rückkehr im Gegensatz zu Syriern, Afghanen und Senegalesen womöglich nicht mehr das selbe Land vorfinden, kaum Eindruck gemacht. Nun wissen wir, dass der Mann seinem Mist steht, was ihm höchsten Respekt einbringt. Albern war es aber trotzdem. Da ich, so fürchte ich, noch öfter die Gelegenheit haben werde, Deutschnationale im Fernsehen verfolgen zu können, habe ich nicht weiter geschaut. Da viele mit den Nationalen nichts mehr anzufangen wissen, hat die Zeit sich sofort bemüht, herauszustellen, dass Höcke keine Nazi sei (und das schon im Titel). Das ist aller Ehren wert. Vermutlich liegt es auch daran, dass er aus dem Westen kommt. Die Ostdeutschen haben es da wesentlich schwerer – ihre Art, direkt auf das Ziel loszugehen und meistens darüber hinauszuschießen, kommt überhaupt nicht gut an. Schnell sind westdeutsche Journalisten dabei, zu behaupten, sie seien voller Hass und würden die Politiker verachten. So fabuliert Dietz, dass 25 Jahre Einheit nicht gereicht hätten, den Ostdeutschen die Grundlagen von Freiheit, Demokratie und Menschenrechten beizubringen. Im Glauben, die Deutschen hätte ihr Grundgesetz im Kopf, verzichtet er darauf, Artikel 126, auf dessen Grundlage die Einheit seiner Meinung nach hätte vollzogen werden können, zu verlinken. Gestern haben die Medien jeden, der ihnen zur Verfügung stand (wo war eigentlich RT, die schon einmal live übertrugen?), nach Dresden geschickt. Ich habe mich bestens darüber, was ich schon vorher wusste bzw. mir habe denken können, informiert gefühlt. Wenn es in den zwanziger Jahren schon das Internet gegeben hätte, würde ich sagen, wir steuern auf Weimar 2,0 zu. Jedenfalls in Dresden. Je mehr sich die Politiker und Medien anschicken, die Pegida-Demonstranten als Feinde der Demokratie abzustempeln, desto größer wird deren Zulauf sein. Viele empfinden das als Anmaßung. Das stachelt sie umso mehr an. Ehrlich sind mir Wut und Hass lieber als die Deutschtümelei Herrn Höckes – der Mann ist wesentlich gefährlicher als jeder, der bisher das Vergnügen hatte, zu den Pegidianern sprechen zu dürfen. Einmal Deutschtümmler – immer Deutschtümmler. Das ist man noch, wenn Pegida sich in Luft aufgelöst haben sollte.

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