Leicester bleibt leider die Ausnahme

25 Minuten Tempofußball, in denen nicht nur die Stadtrivale, sondern auch ich Schwierigkeiten hatte, den superschnellen Ballstafetten zu folgen, sowie die besseren Chancen sind genug, um sagen zu können, Real hat verdient den Titel gewonnen. Leicht kommt mir die Einschätzung nicht über die Tastatur, denn gleich zweimal hat Pepe in unmittelbarer Nähe des Schiedsrichters versucht, ihn davon zu überzeugen, dass gegen ihn eine Tätlichkeit begangen wurde. Hemmungsloser und unverschämter hat noch niemand den sterbenden Schwan dargeboten. Pepe gibt den auf Knopfdruck. In beiden Fällen hat der englische Schiedsrichter, in dessen Heimat ein solcher Verhalten verpönt ist, nicht reagiert. Spätestens nach dem zweiten Versuch hätte er die gelbe Karten sehen müssen. Dann konnte Ronaldo erst nach seinem Elfmeter, der Real den Titel sicherte, zeigen, warum Zidane ihn 120 Minuten auf dem Platz gelassen hat. Seinem Starspieler einen Freifahrtschein in die Hand zu geben, macht Real nicht gerade sympathischer. Simone wird sich darüber ärgern, dass seine Spieler Zidanes Nibelungentreue zu Ronaldo nicht bestraft haben. Zidane ist der Glückspilz des Finales – er hat Mitte der zweiten Halbzeit gleich dreimal gewechselt (einer war verletzt). Als könnte es keine Verlängerung geben. Beinahe wäre dessen Mut mit einem zweiten Tor belohnt worden. Es gab aber auch Szenen, die vermuten ließen, Real sei nun schwächer geworden. Da Zidane erst seit Januar Real trainiert, ist es durchaus angebracht, zu behaupten, dass mit dessen Erfolg der These, dass von allen Arten des Glücks jenes des Anfängers am häufigsten vorkommt, ein weiteres Indiz beigefügt worden ist. Dementsprechend groß war das Pech Atleticos. Schon nach sechs Minuten lagen sie durch ein Tor, das hätte nicht zählen dürfen, da Ramos, der Torschütze, im Abseits stand, hinten. Zwanzig Minuten sah es so aus, als würde Real mit ihnen Katz und Maus spielen. Dann ließ Real nach. Atletico kam ins Spiel, ohne jedoch zu guten Chancen zu kommen. Als Pepe in der 1. Minute der zweiten Halbzeit Torres‘ linken Unterschenkel im Strafraum malträtierte, hatte Griezmann die Chance, den Ausgleich zu erzielen. Leider knallte er den Ball an die Latte. Der sehenswerte Ausgleich kam zu spät – es fehlte ihnen die Kraft, um von diesem beflügelt zu werden. Damit nicht genug. Hinzukommt, dass Simone in der Verlängerung zwei Spieler, die sich verletzten, auswechseln musste. So kam es, wie es kommen musste – die sympathischere Mannschaft hat das Spiel verloren.

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