Kolibris ultimative Weihnachtshits

Als am Wochenende die erste Zeitung ihren Lesern die besten 10 Filme, Schallplatten, Theater-, Balltaufführungen etc. des Jahres präsentierte, kam mir mit Schrecken Beckenbauers „Ja ist denn heut‘ scho‘ Weihnachten (vorbei)?“ (da ich des Bayerischen nicht mächtig bin, bitte ich zu entschuldigen, wenn es „vorbe“ heißen müsste) in den Sinn, hatte ich doch die Absicht, Ihnen am Ende dieser Woche meine Top 10 Pfefferkuchenrezepte vorzustellen (vier Rezepte muss ich noch ausprobieren). Das wird wohl nun nichts, denn es sieht so aus, als ob ich mit meinen Rezepten zu spät kommen würde. Und wer zu spät kommt, den bestraft seit mehr als 22 Jahren das Leben. Aber aufgeschoben ist nicht gleich aufgehoben. Falls Sie sich nun gefreut haben sollten, dass Ihnen Tipps und Ratschläge, die das Weihnachtsfest betreffen, erspart bleiben, haben Sie sich gründlich geirrt – auch dieser Blog kann sich dem fürchterlichen Gebaren der Medien, in der Adventszeit ihre Konsumenten mit Vorschlägen und Bewertungen zuzumüllen, nicht entziehen. Um Sie nicht mit zig Empfehlungen zu nerven, habe ich mir ein Genre, mit dem ich nicht allzu sehr vertraut bin, ausgesucht – ich möchte ich Ihnen meine Lieblingsweihnachtslieder vorstellen. Nichtsdestoweniger freut es mich, Sie auf einige Raritäten, die sich im Internet finden, hinweisen zu können. Los geht es mit den Comedien Harmonists, deren Version von „Stille Nacht, heilige Nacht“ mir am besten gefällt, was zum einen an den Stimmen liegt, zum anderen deren Mut zur hemmungslosen Gefühlsseligkeit geschuldet ist. Die Einleitung mit Glockengeläut und herzzerreißender Melodie kann theatralischer nicht sein. Die eigentliche Interpretation des Stücks ist, wie nichts anders zu warten, mehr als hörenswert. Unverwechselbarer Harmonists Klang eben. Jede andere Gruppe würde mit dieser Version des Stücks Schiffbruch erleiden. Glücklicherweise hat jemand („Landfeuerglocke“) eine Platte, die es nicht mehr zu kaufen gibt (Eterna), auf Youtube geladen. Neben „Guten Abend, schön‘ Abend, es weihnachtet schon“ finden Sie dort noch mehr Lieder. Als Kind habe ich die Platte oft gehört. Sicherlich werden meine Eltern sie noch haben. Köstlich ist der Kommentar auf Youtube: “Die wohl beste Weihnachtsplatte aus der ehemaligen DDR.“ Wem das zu konservativ ist, empfehle ich, sich „Last Christmas“, gesungen von Florence and The Machine (mein neues Lieblingsinstrument, die Harfe, mischt auch mit), anzuhören. Auf die Frage, warum ich nicht das Original genommen habe, könnte ich antworten, es sei zu abgenudelt, da jedes Jahr um diese Zeit der Song hoch und runter gespielt werden würde. Fairerweise muss ich eingestehen, dass ich das Originalvideo auf Youtube nicht gefunden habe. Wie gut, dass es Google und Dailymotion gib, denn Weihnachten ohne Wham wäre wie Weihnachten ohne einen Tannenbaum. Zum Schluss habe ich noch einen Song von den Raveonettes.
Wenn Sie noch sehen wollen, wie Dean Martin Weihnachten feierte, müssen Sie auf diesen Link klicken. Leider ist die Qualität nicht besonders. Die Einleitung ist wirklich toll. Dass dann anschließend ein schwarzes Bild erscheint, liegt vermutlich am Werbeblock, den man rausgenommen hat. Einfach nach vorne spulen.

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