Keiner hilft Merkel – warum?

Wer zu viel telefoniert, den bestraft das Leben, und das vor allem dann, wenn man sich so ungeschickt wie unsere Kanzlerin verhält, die mit der Bemerkung ihres Regierungssprechers, den sie hat verkünden lassen, die Bundeskanzlerin könne sich nicht an einen Anruf beim Papst erinnern, allen Katholiken klar gemacht hat, dass Franzikus recht haben muss, auch wenn des Alters wegen die Wahrscheinlichkeit, dass er die Person verwechselt haben könnte (vielleicht hat die damals bereits verstorbene Margaret Thatcher bei ihm angerufen), sehr hoch ist. Aber das ist für uns Katholiken unwesentlich – dank ihrer Humorlosigkeit und Besserwisserei sind wir zur Überzeugung gelangt, sie müsse sich aufgrund seines Vergleichs von Europa mit einer unfruchtbaren Frau bei ihm gemeldet haben. Selbst Seehofer wird diese Meinung vertreten. Mit einem Satz wie „wenn der Papst es sagt, wird es schon stimmen“ hätte sie die Katholiken freundlich gestimmt, ja deren Sympathien auf ihrer Seite gehabt. (Wie gut, dass wir so tolerant sind. Früher wurden wegen weitaus nichtigeren Anlässen Kriege geführt.) Da Merkel die Angewohnheit hat, zu jenen, die sie braucht, besonders charmant zu sein, werden wir wohl nie mehr in den Genuss kommen, von ihr umworben zu werden, es sei denn, ein muslimischen Heer stände an den Grenzen des Landes, was nahezu ausgeschlossen ist. Ihr ganzes Augenmerk gilt nämlich jetzt der Türkei, die dafür sorgen soll, dass in 50 Jahren in den Geschichtsbüchern steht, Deutschland habe den Ansturm der Vertriebenen ohne die Festsetzung einer Obergrenze bewältigt. Dieses Wort ist derart tabu, dass die Experten der deutschen Sprache es vermutlich nicht einmal zum Unwort des Jahres wählen dürfen. Mit der Türkei macht sie sich genau von einem Land, ohne dem der Kalifstaat und sowie die Rebellen, von denen die wenigsten für demokratische Verhältnisse in Syrien kämpfen, nicht existieren könnten, abhängig. Da sie die einzige hochrangige Person ist, die regelmäßig nach Ankara pilgert, ist höchstens Misstrauen geboten – weder Hollande noch andere Regierungschef fliegen in den Süden, um die Türkei davon zu überzeugen, die Flüchtlinge im Land zu behalten. Die führenden Politiker Europas tun herzlich wenig, ein Problem, von dem es heißt, Europa könne daran zerbrechen, zu lösen. Während Merkel versucht, die Sache zu richten, gucken sie dabei zu, wie sie sich abstrampelt. Es ist nicht nur so, dass sie sich etwas Schönes eingebrockt hat, nein, jetzt sieht es sogar danach aus, als ob sie sich verrennen würde. Vermutlich würde es ihr helfen, sich die letzte Talkshow Wills anzuschauen – seit langer Zeit habe ich bis zum Ende der Sendung geguckt. Warum verspricht sie der Türkei so viel Geld, wenn hiesige Hilfsorganisationen oder die UNO die Betreuung der Menschen übernehmen könnten?

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