Die Dekoration stimmt schon mal (Jauch)

Jauch macht es einen immer schwerer, „Mängel“, über die es sich lohnt, herzuziehen, zu liefern. Vor ein paar Jahren hätte ich noch über dessen Outlook, speziell seine sonderbaren Binder, lästern können. Nun, da er es geschafft hat – auch dank einer Kleidung, die ihm etwas Nerdhaftes verlieh, was dessen (gefühlten) IQ um 30 nach oben preschen ließ –, nicht nur als klügster und intelligentester Talker, sondern auch als einigermaßen gut angezogener zu gelten (der Binder gestern ging), ist selbst diese Nebensache weggefallen. Und wenn dann das Innere des Gasometers, wo sich sein Studio befindet, an das einer Kirche aus dem Oströmischen Reich erinnert – hätte es damals schon Licht gegeben, die Bauherren hätten die Kuppeln auf gleiche Weise für die Beleuchtung benutzt – wird es fast aussichtslos, etwas zu finden. Dass ich trotzdem nicht lange bzw. nur sporadisch geschaut bzw. reingeschaut habe, lag nicht an ihm, sondern an den Sendungen, die auf den anderen Kanälen liefen. Bei denen, die das Interview mit Borders – deren Bild immer dann auf den Frontseiten der Zeitungen erscheint, wenn es heißt, die Schrecken der Anschläge darzustellen – im Fernsehen aufmerksam verfolgt oder, wie ich, sich im Internet (Mediathek) angesehen haben, dürften erste Zweifel an Jauchs Unfehlbarkeit aufkommen sein – warum stellt er nur Fragen, die den Eindruck, der Anschlag müsse sich vor 3 Monaten abgespielt haben, vermitteln? Mich hätte interessiert, wer alles von ihren Kollegen fliehen konnte, ob sie noch Kontakt zu ihnen hat, ob und wie ihr geholfen wurde etc. Und dann war noch der Eindruck, er würde seine auswendig gelernten Fragen „nur“ abarbeiten – als sie sagte, ihr Chef glaube, ein Kleinflugzeug wäre ins Gebäude geflogen, fragte er nicht nach dessen Schicksal, sondern er fuhr mit seinem Konzept fort.

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