Die Armada ist so gut wie verloren

425 Jahre ist es her, dass die Spanier, im Gefühl, eine schwere Niederlage auf See, die in Wirklichkeit keine war, erlitten zu haben, die Heimreise antraten. Nur wenige kamen wieder zurück. Die Königlichen werden es nach Madrid schaffen – demoralisiert, enttäuscht, niedergeschlagen und ohne jede Hoffnung, Ende Mai in England, das auch die Armada anvisierte, zu landen. Die beiden Großvereine Spaniens sind noch nie so gedemütigt worden. Gestern wurde Barca entzaubert, heute ist Real verhauen worden. Das Resultat lässt das jedenfalls vermuten – 4 Tor haben sie kassiert, nur eins geschossen. Vermutlich hätte sich Real gewünscht, wenn Dortmund sie vorgeführt hätte. Das hätte es einfacher gemacht, die Niederlage zu verarbeiten. Dem war aber nicht so. Der BVB spielte gut, jedoch keineswegs überragend. Er brauchte es auch nicht, dank Reals Abwehr, die sich Aussetzer en gros leistete. Beim ersten Tor ließ Pepe von Lewandowski verladen, dem zweiten ging eine Kerze eines Königlichen im eigenen Strafraum voraus, beim dritten lenkte ein Madrilene den vor die Füße des Polen. Und dann gab Alonso auch noch Reus im Strafraum einen Schubser. Das Elfmetertor war Lewandowskis viertes. Seine anderen drei waren wesentliche schwieriger zu erzielen. Einmal grätsche er gefühlvoll in eine wundervoll geschlagene Flanke Götzes (natürlich direkt). Viele hätte den Ball über das Tor gehauen. Dann nahm er ein strammes Zuspiels Reus‘ schön und schnell an. Ehe die Spanier begriffen, was los war, hatte er sich den Ball auf den rechten Fuß gelegt und dann an Lopez vorbei ins kurze Eck gedrückt. Perfekt. Das war eine Situation, in der niemand den Stürmer hätte verübeln können, wenn er im Abseits gestanden hätte. Lewandowski war auf gleicher Höhe. Das dritte war sein bestes. Diesmal kam der Ball von einem Spanier. Und das völlig unerwartet. Kein Problem für ihn. Um in die richtige Position zu kommen, tritt er zwei oder drei Mal auf den Ball. Dann fliegt er ins Tor. Es gibt nur wenige Stürmer, die in der Lage sind, die Fehler des Gegners derart konsequent zu bestrafen. So recht fällt aber mir keiner ein. Lewandowski gegen Real. Mourinho wird sich schwarzärgern. Einem anderen Trainer ist bestimmt auch schon ganz mulmig, denn seine Mannschaft könnte als Favorit nach Brasilien reisen. Falls es nicht klappt, würde man Löw angesichts der Fülle an Topspielern verantwortlich machen. Ich bin mir nicht einmal sicher, ob Khedira und Özil dabei sein werden. Gut für Real, jedoch nicht gut genug für die Nationalmannschaft. Das hat es auch noch nicht gegeben.

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