Da es ist immer heißt, wenn Frauen Führungspositionen einnehmen würden, gäbe es keine Krisen mehr, da dank ihres Weitblicks und ihrer phänomenalen Intuition die Dinge reibungslos vonstatten gingen, werden Fälle, die diese These widerlegen, besonders gerne ausgeschlachtet. Vermutlich ist das auch der Grund, warum die Medien ständig über Merkel berichten. Ich kann nun mit einem Beispiel dienen, in dem deutlich wird, dass ein von einer Frau geleitetes Projekt schon vor seinem Start zum Scheitern verurteilt ist, was, soweit ich das als Laie beurteilen kann, keineswegs an ihren Fähigkeiten – im günstigsten Fall ist sie Autodidaktin –, sondern an ihrer Wortwahl, die männlicher nicht sein kann, liegt. Von der Leyen, die Chefin der neuen Waffengattung „Cyber Army“, die im Jahr 2017 einsatzbereit sein soll, hat nämlich den Fehler gemacht, eine Regel, mit der die herkömmlichen Gattungen immer gut gefahren sind, auf den neuen Truppenteil anzuwenden – viel hilft viel hat es bisher geheißen. Abschreckung durch Masse. Ein Cyber-Warrior sieht das genau anders – je größer die Cyber-Abteilung einer Armee, desto größer die Lust, die Leute vorzuführen. Und da lt. von der Leyen 13.000 Soldaten zuarbeiten sollen (ich habe absolut keine Ahnung, wie ich mir das vorzustellen habe), ist es nicht abwegig, zu glauben, dass mit dem Startschuss sich die Hacker dieser Welt auf die neue Truppe stürzen werden, denn auf dem Papier hat Deutschland in einem Jahr mehr Cybersoldaten als jedes andere Land. Die USA kommen auf 1000 Spezialisten (benötigt würden 20.000 bis 30.000). Weil der Rest der Welt verstanden hat, wie der Krieg im Netz funktioniert, hält er sich mit Zahlen zurück. Wenigstens können sich jene 13.000 Auserwählten sicher sein, dass sie jener Gruppe Rekruten gehören, die am schnellsten an die Front geschickt wurden (ein Job für Leute, denen die Ausbildung als Infanterist mit der Aussicht, nie das Gelernte anwenden zu dürfen, zu mühselig ist). Und total ungefährlich, was nicht heißt, dass es langweilig ist, wobei ich, naiv wie ich bin, glaube, dass der Verteidigung wesentlich aufregender als der Angriff ist (Gilt Clausewitzs Regel vom Angriff als bester Verteidigung auch für den Krieg im Internet?). Lieber einen Trojaner abfangen als einen zu programmieren. Dieser muss ja nicht nur durch die feindlichen Linien kommen, sondern im Falle seiner Entdeckung sollte es den Entdeckern unmöglich sein, anhand der Daten herauszufinden, wer ihn geschickt haben könnte (ähnlich wie bei Bond, von dem der MI6 nichts wissen will, wenn er geschnappt werden sollte). Sicherlich sehe ich das ein wenig zu romantisch – wenn ich zwischen einem Posten auf einer Festungsmauer und einer Stelle als Mineur wählen müsste, würde ich mich für die Mauer entschieden, obwohl das Mauerwerk, auf dem ich stehe, jeden Augenblick in die Luft fliegen kann. Wer hart arbeitet, hat es verdient, belohnt zu werden.
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