Aufdringliche Töne

Formel E für alle auf der Karl-Marx-Allee, jedoch sollten Hunde und jene, deren Gehör bei Misstönen verrückt spielt, wegen des schrecklichen Piepens der Motoren das Rennen meiden, was nicht unbedingt schlecht sein muss, denn immerhin hat die Person, indem sie sich als großer Hundefreund ausgibt, die Chance, weit entfernt gegen Bares für deren Wohl zu sorgen. Dass mich das nicht tröstet, liegt nicht an meinem Wohnort, sondern der Aussicht, das Geräusch in nächster Zeit öfter zu hören – 5000 € bekommt jeder, der sich Pieper, deren Fahrgeräusche es mit den Klängen, die man auf einer Schultafel produzieren kann, aufnehmen können, zulegt. Als das letzte Mal die Regierung einen Betrag in gleicher Höhe spendierte, waren die Massen nicht mehr zu halten. Selbst Autos, die mehr als 5 Riesen bei einem Verkauf gebracht hätten, wurden abgewrackt. Wenn der Staat ein derart großzügiges Geschenk macht, muss das unter allen Umständen angenommen werden, auch wenn locker das Doppelte hätte herausspringen können. Zu meinem Bedauern ist die unbefriedigende Nachfrage wegen der hohen Preise für die E-Fahrzeuge nur die Ausnahme von der Regel. Gäbe es 50 € für eine Bahncard der DB, die angibt, nur erneuerbare zu nutzen, müsste Schäuble einen Nachtragshaushalt beschließen (Schleich fordert einen Zuschuss – sein Außenreporter sprengt diesmal alle Grenzen). Alle Kennzahlen, die die EU vorgibt, wären wegen der Nachfrage überschritten. Am Ende bleibt den Überempfindlichen womöglich nur, sich ein E-Gefährt zuzulegen – drinnen wird es sicherlich angenehmer als draußen sein. Mein Tipp ist, in die Autos Jericho-Trompeten einzubauen. Nach meinem technischen Verständnis muss man nicht unbedingt einen Sturzflug zu vollführen (mit ein wenig Glück bekommt man den im Hochgebirge hin). Bei rücksichtsvoller Fahrweise sollte die kleine Propeller schon in der Lage sein, der Sirene Töne, die ins Mark gehen, zu entlocken. Als Stadtmensch, der öffentlichen Verkehrsmittel nutzt, sind mir die E-Autos ziemlich egal. Hauptsache, Bus und Bahn funktionieren, was nicht über jedes Verkehrsmittel, das man nicht selbst steuert, sagen kann. Jüngstes Beispiel ist der Absturz einer ägyptischen Passagiermaschine. Wieder heißt es, die Piloten könnten das Flugzeug absichtlich für den Crash gesorgt haben. Zum dritten Mal hätte es jemand aus dem Cockpit geschafft, Passagiere in den Tod zu reißen. Da kein Notsignal abgesendet wurde, hilft nur noch der Flugschreiber weiter. Ob die neue Form der Kamikaze weitere Nachahmer finden wird, ist schwer zu sagen. Die Japaner haben jedenfalls keine Mühe gehabt, Piloten zu finden, die ihr Flugzeug auf Ziele steuern. Anfangs fügten sie den Amerikanern schwerer Verluste zu. Dann ist es ihnen wie den hiesigen U-Bootleuten ergangen – die Alliierten stellten sich auf diese Taktik ein.

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