„A Quiet Place“ – ein Paradies im richtigen Leben

„A Quiet Place“ – Horror mit einem Touch Magellan, dessen Besatzung, als sie bei ihrer Weltumsegelung die Südspitze Amerikas umsegelten, an den Berghängen so viele Lagerfeuer sahen, dass sie die Gegend Feuerland nannten. Ganz so viele sind es nicht, die ich gemeinsam mit Lee Abbott auf den Höhen der Appalachen ausmachen konnte, aber immerhin noch genug, um nicht die Hoffnung aufzugeben, dass dessen Familie es noch schaffen könnte, sich gegen lästigsten und rohsten Aliens, die der Film je hervorgebracht hat, erfolgreich zur Wehr zu setzen. Deren Stärke ist ihr „absolutes Gehör“ – sobald sie Geräusche, die von Menschen kommen könnten, hören, rennen sie wie wild los, um die Quelle unschädlich zu machen. Dass die Abbotts noch am Leben sind (am neunten Tag der neuen Zeitrechnung beginnt der Film) verdanken sie ihrer gehörlosen Tochter, mit der sie sich nur per Gebärdensprache verständigen können. Selbst ihre jüngeren Brüder beherrschen sie bzw. sind an diese gewöhnt. Da heute die Kinder heute kaum noch Indianer und Cowboy spielen sowie mehr Lärm als jede Kindergeneration vor ihnen produzieren, ist die Variante, die John Krasinski (Regisseur), der auch den Familienvater spielt, gewählt hat, wohl die einzig glaubwürdige. (Als ich in dem Alter der Jungen war, wäre dies natürlich ganz anders gewesen – mit einem Meter Abstand hätten wir uns an den Ungeheuern vorbeigeschlichen. Vermutlich hätten wir sie piesacken müssen, damit sie uns bemerken.) Be quiet heißt von nun an die Devise, sogar das Flüstern sollte unterbleiben. Be quiet hat den Abbotts einige Zeit verschafft sowie eine Lebensqualität, die ich angesichts der ersten Szenen des Films niemals für möglich gehalten habe, gebracht. Unter normalen Umständen wären sie von vielen beneidet worden. Aber der Film wäre keine Horrorgeschichte, wenn alles so wie vor der Zeitenwende ablaufen würde. Aus dem „quiet Place“ wird ein Ort, wo es bald hoch hergehen soll. Wirklich sehenswert, auch für jene, die mit diesem Genre nichts anzufangen wissen.

Jetzt geht es los, jetzt geht es los“ – es scheint so, als ob die Welt sich danach sehnt, endlich wieder erleben zu dürfen, wie Cruise Missiles einschlagen. Bagdad ist schon lange her, die Erinnerung ist fast verblast. Ob es ein ähnliches Spektakel wie beim Angriff gegen den Irak geben wird, kann niemand sagen. Vielleicht entscheidet sich Trump sogar dafür, gar nichts zu tun. Da ein Artikel der SZ den Eindruck vermittelt, die Militärs der beteiligten Parteien würden darüber verhandeln, welche Ziele angegriffen werden, würde eine Attacke wohl als eines der teuersten Feuerwerke der Welt in die Geschichte eingehen. Besonders leid kann einem die Schweiz tun – die Russen ziehen ihr Kapital ab. Der schweizerische Maschinenbauer Sulzer musste sogar die Aktien seines Mehrheitseigner zurückkaufen, um nicht unter die Sanktionen zu fallen. Und Boeing muss sich einen neuen Lieferer suchen – die Russen wollen kein Titan mehr liefern. Selbst wenn ein Vergeltungsschlag ausbliebe, gingen die Konfrontation ungebremst weiter.

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