Es gibt noch Wunder – Wenger tritt ab

Das kann selbst ein Raketen-Schlag Trumps nicht toppen – Wenger, der auf der Liste jener, über die die Öffentlichkeit denkt, sie würden ihren Arbeitsplatz im Sarg verlassen, ganz oben steht, hat sich entschlossen, seinen Job bei Arsenal aufzugeben. Angesichts der Lobeshymnen nach viel Kritik, die in letzter Zeit immer harscher wurde, sollte die eine oder andere Person, die im Rampenlicht steht, darüber nachzudenken, ob es nicht sinnvoll ist, abzutreten, wenn einem noch Honig ums Maul geschmiert wird. Wenger scheint diesen Zeitpunkt geradeso abgepasst zu haben, wobei ich nichts dagegen gehabt hätte, wenn er seinen Vertrag, der regulär in einem Jahr ausgelaufen wäre, erfüllt hätte, denn während seiner 22 Jahre, die er bei den Gunners ist, hat er nur ein einziges Mal die CL verfehlt. Dass die schlechte Platzierung im vorigen Jahr kein Betriebsunfall war (Platz 6 mit geringer Hoffnung, sich zu qualifizieren), ist wohl ein Grund, warum er aufhört. Hinzukommt, dass er keine Lust hat, sich im Falle des Scheiterns in der Europaleague (der Gewinner spielt in der CL) von den Medien und dem Verein zum Sündenbock abstempeln zu lassen. Wenn er seinen Spielern vertrauen würde, hätte er mit seiner Entscheidung bis zum Saisonende gewartet. Diesmal können sich die Spieler also nicht darauf verlassen, dass sich alle auf Wenger einschießen, wenn sie grottenschlecht spielen sollten. Ich bin gespannt, ob sie damit fertig werden. Während auf den Nachfolger – selbst Tedesco, dessen Gehalt, als hätte es Schalke gewusst, gerade verdoppelt wurde, soll auf der Liste stehen – viel Arbeit wartet, kann er darauf hoffen, dass ein großer Verein auf ihn zukommt. Wenger statt Heynckes könnte es irgendwann im Herbst, nach 4 Niederlagen am Stück, für die Bayern heißen. Ob in dieser Zeit auch jemand für Trump einspringen muss, weiß heute noch niemand. Während er wegen der kritiklosen Berichterstattung über den Angriff auf Syrien am letztes Wochenende Punkte sammeln konnte, stehen dessen Chance, beim Volk in der Kategorie „wenn der Führer das wüsste“ zu punkten, nicht zum Besten – wenn Donald von etwas erfährt, was ihn fürchterlich aufregt, ist er nicht imstande, seine Vorstellungen durchzusetzen, wie die Episode, in der es darum geht, wer ihm als erster nach seiner Amtseinführung gratuliert hat, zeigt. Erst nach 6 Tagen (beim Treffen mit May) hat dessen Umgebung, genauer Flynn, Trump darüber informiert, dass Putin (wer sonst) als erster angerufen habe. Der Ärger war groß, da Donald sich bei ihm gleich bedanken wollte. Seitdem hat sich das Verhältnis zu den Russen weiter verschlechtert. Da das letzter Personalkarussell nur Leute, die mit den Russen nicht können, in Amt und Würden gebracht hat, wird es für Trump immer schwieriger, darauf zu bauen, dass die Leute glauben, man würde ihn gezielt manipulieren. Schließlich wählt er seine Berater selbst aus.

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